Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 111, Nr. 13, 1.7.2021, (1260) können. Hier können bei konven- tionellen Abformungen durch den Kontakt des Abformmaterials mit den Zähnen Verzerrungen der Zahn- stellung auftreten, die zu einer verminderten Passfähigkeit perio- prothetischer Arbeiten führen. Ebenso können Blutungen aus dem Sulkus parodontal erkrankter Zähne bei konventionellen Abformungen für die Herstellung von Langzeit- provisorien in der aktiven Paro- dontitistherapie zu Verzerrungen des Abformmaterials führen. Durch das kontaktlose optische Abform- verfahren kann digitales Scannen Übertragungsfehler, die bei konven- tionellen Abformungen auftreten können, vermeiden. Abbildung 5 zeigt eine perioprothe- tische Versorgung von zwei hemi- sezierten Molaren (36, 37) bei einem Patienten mit Parodontitis im Sta- dium IV nach aktiver Parodontitis- therapie. CAD/CAM-TECHNOLOGIE FÜR DIE PLANUNG DER SCHNITTFÜHRUNG BEI PARODONTALCHIRURGISCHEN EINGRIFFEN Für mukogingivale Eingriffe wurden Fallberichte veröffentlicht, in denen chirurgische Kronenverlängerungen mit CAD/CAM-Technologie geplant und durchgeführt wurden. Hierbei wurden digitale Abformungen mit einem Oralscanner durchgeführt, eine digitale Kronenverlängerung mit einer Planungssoftware erstellt und eine Schiene angefertigt, die die Schnittführung für die Gingi- vektomie und den Abstand für die erforderlichen osteoplastischen Maß- nahmen vorgibt [Mendoza-Azpur et al., 2020]. Die Visualisierung des angestrebten späteren Ergebnisses kann in der Planungsphase für die Arzt-Patienten-Kommunikation von großem Nutzen sein, um die Erwar- tungen des Patienten in Erfahrung zu bringen und mit den Möglichkeiten der Therapie abzugleichen. Verknüpfung digitaler Technologien Es ist davon auszugehen, dass zu- künftige digitale Technologien kli- nische Messungen (zum Beispiel der parodontale Attachmentstatus) mit a b 58 | ZAHNMEDIZIN

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