Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 111, Nr. 14, 16.7.2021, (1322) SONDERAUSSTELLUNG IM BERLINER HUMBOLDT FORUM Der Höllenzahn kommt ins Berliner Schloss Am 20. Juli eröffnet das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss die Sonderausstellung „schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein“. Gezeigt werden auch Exponate aus Elfenbein des Dentalhistorischen Museums Zschadraß in Sachsen und aus der Sammlung Proskauer/Witt. Zum Beispiel der Höllenzahn aus dem Jahr 1760. A ls die Anfrage aus Berlin kam, sagte Zahntechniker- meister Andreas Haesler sofort zu: „Unsere Arte- fakte im neuen Humboldt Forum zu zeigen, ist wie ein Ritterschlag für ein Fachmuseum wie unseres!“ Zschadraß beherbergt die größte Sammlung zur Geschichte der Zahnmedizin weltweit, und darunter sind eben auch etliche Exponate und zahnärztliche Instrumente aus Elfenbein. Elfenbein – das Material fasziniert und polarisiert seit jeher. Schon vor 40.000 Jahren schufen Menschen Objekte aus den Stoßzähnen des Mammuts. Die Wertschätzung des Elfenbeins zieht sich durch viele Kulturen und Kontinente über Jahrtausende bis heute. Der Träger wurde dadurch zur bedrohten Art, denn um Elfenbein zu gewinnen, muss der Elefant sterben. „Der Elefant ist ein bewundertes und zugleich gefährdetes Tier. In allen Zeiten und Kulturen war das Elfenbein seiner Stoßzähne begehrt“, beschreiben die Kuratoren die Spannung, unter der sie die Ausstellung konzipierten. Der „Höllenzahn“: Der Zahnwurm gehört zu den spannendsten Ausstellungsstücken und stammt aus einer Zeit, als die Menschen noch an Fabeltiere im Inneren der Zähne glaubten Sehr selten – ein vollständiges Gebiss aus Elfenbein mit der besonderen Form eines Scharnierfedermechanismus um 1820, nur wenig gebraucht oder nur für Schauzwecke geschnitzt: Es wurde erst später und anlässlich der Ausstellung im Hygienemuseum in Dresden 1911 nummeriert. Zu sehen sind noch aufgebrachte Wachsreste in Rosa, die das Zahnfleisch imitieren sollten. Elfenbein, Wachs und Gold um 1750 aus Wien. 24 | GESELLSCHAFT

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