Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 111, Nr. 14, 16.7.2021, (1374) mit der sogenannten Kaltakquise. Als die dritte Welle über uns hereinbrach, hatte ich mit FFP2-Maske und förm- licher Verbeugung nicht gerade den Eindruck, persönlich punkten zu können. Die spontanen Besuche der Kolleginnen und Kollegen im Umkreis mit Visitenkarte und Überweiseblock bescherten mir ganz verschiedene Reaktionen: Starke Zurückhaltung gegenüber ungeplanten Gästen, aber glücklicherweise auch Neugier und gute Wünsche in Verbindung mit angenehmen kollegialen Gesprächen. Den Plan, mir in befreundeten Praxen noch ein paar Details abzuschauen, musste ich in dieser Zeit begraben, denn aufgrund massiver Lieferverzö- gerungen von Fußbodenmaterial und Türen konnten die Räume kaum weiter ausgestattet werden. Nur die Gewissheit, dass die Bestellbücher sich erst langsam füllen würden, ließ mich ruhiger werden – wer sollte denn überhaupt zu mir kommen wollen? Als am 19. Dezember schon Team- fotos für die Homepage gemacht wur- den, schaffte die Putztruppe noch am anderen Ende der Praxis. Mit zwei Mitarbeiterinnen und jeder Menge Fragen nahmen wir am 1. Januar 2021 schließlich den Praxisbetrieb auf. Es fehlten noch – die Patienten. Trotz Anzeigen in den lokalen Zei- tungen blieb der Ansturm aus. Ledig- lich vereinzelte Patienten verirrten sich auf der Suche nach einem neuen Zahnarzt in die Praxis . AUF PATIENTENSUCHE MIT INSTAGRAM Was muss man also tun, um „in aller Munde“ zu kommen? Lokale Zahn- ärzte besuchen, überregional Kollegen ansprechen und etwas anders machen als der Rest? Hier kam meine Frau ins Spiel. Als Journalistin sind ihr die neuen Medien vertraut. Wir füllten also Facebook und Instagram mit eigenen Inhalten und trugen diese in die Welt und in die Praxisumgebung. Seitdem machen wir dort auf uns und unser Wachsen und Gedeihen, auf Fortbildung, Freizeit, Lustiges und Wissenswertes aufmerksam. Kontakt- los und doch mit einem Ergebnis, das auch spürbar ist: Die Zahl der Follo- wer steigt – es geht bergauf! Die direkte Ansprache unter Kollegen ist und bleibt dennoch unerlässlich. Nach mittlerweile 65 Besuchen in Zahnarztpraxen im näheren und wei- teren Umkreis, ist der Patientenfluss ins Laufen gekommen. Dank erster Empfehlungen im Familien- und Freundeskreis kommen täglich neue Patienten auf uns zu – mit und ohne Überweisung. Jetzt, im Juni 2021, wird die Lage überall besser: Wir sind geimpft und erleben erste Lockerungen, die das Leben wieder an die Vorzeit erinnern lassen. Parallel dazu hat sich die Lage auf dem Rohstoffmarkt verschärft: Gipsplatten, Bauholz, Kunststoff- produkte, ja sogar Lichtschalter sind knapp geworden. War es im vergan- gen Jahr schwer, einen Handwerker zu verpflichten, scheitert es in diesem Jahr an mangelndem Rohstoff. Welch ein Glück, den Zeitpunkt früh genug gewählt zu haben! Jungen Kollegen, die sich in der gleichen Situation befinden, kann ich nur raten, sich trotz scheinbar unpas- sender Bedingungen auf die Heraus- forderung einzulassen. Es gibt einen passenden Zeitpunkt: Jetzt! \ In den Praxisräumen ist durch Naturmaterialien und viel Licht eine ruhige Atmosphäre entstanden. Fotos: Katja Krause DR. JAN-FRIEDRICH DEHNER Fachzahnarzt für Oralchirurgie Marktbreiter Str. 54c, 97199 Ochsenfurt info@dr-dehner.de Foto: Katja Krause Instagram ist für uns ein Weg, uns Patienten vorzustellen. Wir zeigen die Praxis und auch uns, die Menschen dahinter. Foto: privat 76 | PRAXIS

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