Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

und es zeigte sich ein serös-putrider Flüssigkeitsaustritt aus der dehis- zenten Schnittwunde im Bereich der frontalen Haargrenze bei Palpation der Kopfhaut. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Wundheilungsstörung beziehungs- weise eines Abszesses der Kopfhaut erfolgte die stationäre Aufnahme der Patientin zur Einleitung einer i. v. antibiotischen Zusatztherapie und zur chirurgischen Entlastung. Eine präoperativ durchgeführte Com- putertomografie zeigte allerdings neben multiplen subcutanen Luft- einschlüssen und einer ausgeprägten subcutanen Fettgewebsimbibierung eine bitemporale Kontrastmittel- anreicherung der Muskelloge unter Einbeziehung der Kopfhaut beider Großhirnkonvexitäten (Abbildung 1). Bei Verdacht auf das Vorliegen einer nekrotisierenden Fasziitis erfolgte daher noch am selben Tag die chi- rurgische Therapie mit ausgedehnter Nekrosektomie und Drainage über einen coronaren Zugang (Bügel- schnitt). Intraoperativ imponierte ein übelriechender nekrotischer Zer- Abb. 2: Intraoperative Aufnahme der wieder- eröffneten Wunde im Bereich der frontalen Haargrenze (a), mobilisierter, zerfließlich nekrotisch veränderter Galea nach Erweiterung der Schnittführung bitemporal (b) und Aus- dehnung Mobilisation nach occipital (c) a b c CME AUF ZM-ONLINE Nekrotisierende Fasziitis nach Rohheitsdelikt Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. PROF. DR. DR. PEER W. KÄMMERER, MA, FEBOMFS Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen, Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz peer.kaemmerer@unimedizin-mainz.de Foto: privat ZAHNMEDIZIN | 57

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=