Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16
zm 111, Nr. 15-16, 16.8.2021, (1471) \ Trocknen des Dentinpartikulats. Simultan wurden Implantate Regio 11 und 21 (Astra EV, Ø 4,2 x 13mm, Densply Sirona, Germany) in den pa- latinalen Anteil der Alveole mit 35 Ncm primärstabil inseriert (Abbil- dung 4a). Der Spaltraum zwischen bukkaler Alveolenwand und Implan- tat, die Jumping Distance, wurde mit dem aufbereiteten autologen Dentin aufgefüllt (Abbildungen 4b, c). Zur röntgenologischen Kontrolle wurde ein DVT in regio 11/21 ange- fertigt. Die Implantate sind an die palatinale Alveolenwand gelagert. Der vestibuläre Anteil der Alveole ist intakt und die mineraldichten Parti- kel des partikulierten Dentins sind gut erkennbar (Abbildungen 5a, b). Im Anschluss erfolgte die Übertra- gung der Implantatposition für die Sofortversorgung (Abbildung 6a). Einen Tag später konnten die provi- sorischen Kronen eingegliedert wer- den (Abbildung 6b). NACHKONTROLLE Der Patient stellte sich regelmäßig zu Nachkontrollen vor. Nach drei Monaten erfolgte die Implantatkon- trolle mit der Messung der Implan- tatstabilität mittels der Resonanz- Frequenz-Analyse (Neoss® Penguin RFA, Neoss, Goteborg, Sweden). Dabei wurde der sogenannte Im- plantatstabilitäts-Quotient (ISQ) mit einem Wert von jeweils 70 gemes- sen. Ab einem Wert von 55 gilt ein Implantat als belastungsfähig und ausreichend osseointegriert für die weitere prothetische Versorgung. Die Werte konnten, neben der klini- schen und röntgenologischen Kon- trolle, eine gute Osseointegration der Implantate in regio 11 und 21 objektivieren. Zudem wurde auf der DVT-Aufnahme eine stabile vestibuläre Lamelle in regio 11 und 21 ersichtlich. Die Kon- tur der vestibulären Alveole scheint nahezu erhalten zu sein. Zu erkennen sind noch deutlich die mineraldich- ten Partikel des partikulierten, osseo- integrierten Dentins (Abbildungen 7a, b). Anschließend erfolgte die defi- nitive Versorgung durch den Haus- zahnarzt. EPIKRISE In diesem Patientenfall konnten die bleibenden, mittleren Schneidezäh- ne aufgrund von externen Resorptio- nen nicht erhalten werden. Die The- rapie mittels Sofortimplantaten und Sofortversorgung war das Mittel der Wahl für diesen Patienten. Die be- vorstehende Resorption der Extrakti- onsalveole nach Zahnentfernung ist ein unvermeidliches Procedere bei der Ausheilung [Mahesh et al., 2020]. Abb. 4a: Die Implantate werden primärstabil entlang der palatinalen Wand der Alveole regio 11/21 inseriert. Die Jumping Distance ist > 1,5 mm. b: Auffüllen der Jumping Distance mit auf- bereitetem Zahnaugmentat. c: Postoperative klinische Situation. Die Verschlusskappe wird mit einem Gingivaformer getauscht, dieser verbleibt bis zum Einsetzen der Sofortversorgung in situ. a b c ZAHNMEDIZIN | 69
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