Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 111, Nr. 17, 1.9.2021, (1540) NACH DER FLUTKATASTROPHE Aufräumen, improvisieren, versorgen Mitte August in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Einen Monat nach der Flutkatastrophe gleicht Dr. Klaus Styzinskis Praxis einem Rohbau. Der Estrich ist herausgerissen, die defekten Saug- und Druckluftleitungen sind sichtbar, die Wände blank. Patienten finden an der ramponierten Eingangstür den mit Klebeband fixierten Hinweis, dass der Zahnarzt in der Praxis eines Kollegen weiterbehandelt. Vorerst nur ein paar Stunden am Tag. Und unentgeltlich. I n den nächsten Tagen könnte der neue Praxisrechner kommen, hofft Styzinski. Dann fehlt nur noch die Ersatz-SMC-B-Karte der Bundes- druckerei, um in den Räumen seines Kollegen Dr. Klaus-Dieter Hehner abrechenbare Leistungen erbringen zu können. „Im Moment ist das gar nicht möglich“, erklärt Styzinski, der mit seinem Team darum „pro bono“ anbehandelte und Schmerzpatienten versorgt. Wie anderen Kolleginnen und Kollegen auch, die im Moment noch nicht richtig arbeiten können, geht es ihm erst einmal nur darum, „die Versorgung sicherzustellen“. Für seine Angestellten hat er Kurz- arbeit beantragt und lässt sie im Wechsel arbeiten. „Die haben dann tageweise frei“, sagt er – was gut vier Wochen nach der Flutkatastrophe ein enormer Wert für viele Beschäftigte sei. „Jeder für sich hat daheim viel zu tun.“ Fotos: privat Schon ein flüchtiger Blick auf den Eingang zu Styzinskis Praxis verrät: Hier wird aktuell nicht praktiziert. Ein eilig fixierter Zettel informiert die Laufkundschaft darüber, dass der Zahnarzt nun wenige Straßen weiter bei einem Kollegen arbeitet. Patienten, die telefonisch einen Termin vereinbaren wollen, bemerken dank Rufumleitung zunächst wenig von dem Ortswechsel. 14 | POLITIK

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