Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
Bomben und Murmeln für die Bienenwiese Knobloch hat sich überlegt, plastik- freie Zugabeartikel an Kinder zu ver- schenken. Zum Beispiel Samenbom- ben, Blumenmurmeln, Holzspielzeug und nachhaltiges, regional hergestell- tes Konfetti. Die Blumenmurmeln be- stehen aus Saatgut, Erde und Ton. Auch die Verpackung ist ökologisch abbaubar. Sowohl die Blumenmur- meln, die Samenbomben als auch das Konfetti enthalten Samen, die die Kinder in der Natur ausstreuen kön- nen. „Die Idee dahinter ist, schon den Kleinsten von Anfang an zu zeigen, dass es auch anders geht und schön sein kann, etwas für unsere Natur und Umwelt zu tun“, sagt die Zahnärztin. Sie kann sich vorstellen, später einen Wettbewerb auf ihrer Homepage zu veranstalten, bei dem die Kinder Fo- tos von ihrer aus den Murmeln ent- standenen Blumenwiese einreichen. Von der Anfahrt zur Praxis bis zum Pappbecher ohne Folie Darüber hinaus möchte sie entweder Gläser oder Pappbecher ohne Folie- rung im Inneren einkaufen. Auch zertifizierter Ökostrom soll es sein. Sie möchte auf Amalgam verzichten und mehr biokompatible Materialien benutzen, wie Keramik. Sie überlegt, Prophylaxeringe aus Metall anstatt aus Plastik zu verwenden, da diese wiederaufbereitet werden können. Im Ideallfall nimmt sie zusätzlich mikro- plastikfreie Polierpasten. Auch Anam- nesebögen wird es nur in digitaler Form geben. Patientenumhänge möchte sie bei Eingangsuntersuchungen und Nachkontrollen sparsamer einsetzen oder komplett darauf verzichten. Da Nachhaltigkeit schon bei der Bestellung und Anlieferung der Pro- dukte beginnt, ist für sie wichtig, möglichst viel aus der näheren Um- gebung zu beziehen. Für den Umbau arbeitet Knobloch mit regionalen Baufirmen aus Potsdam zusammen. Ihre Visitenkarten werden in einer Potsdamer Druckerei hergestellt und ihre Teamkleidung wird von einem kleinen Stickhaus in der Potsdamer Innenstadt bestickt. Den Arbeitsweg möchte sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad bestreiten. Ebenso kann sie sich vorstellen, ihren Mitarbeiterinnen Leasing-Fahrräder zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommt, dass der öffentliche Nahver- kehr in Potsdam sehr gut aufgestellt ist, so dass man die Praxis auch gut mit Bus und Bahn erreichen kann. Ein Spaziergang durchs Weltkultur- erbe, den Neuen Garten am Heiligen See, wo sich die Praxis befindet, ist eine weitere Möglichkeit. ALLES PLASTIKFREI? Knoblochs Zwischenbilanz: „Leider kann man nicht komplett auf Plastik verzichten. Das funktioniert noch nicht. Noch gibt es viele kleine Teile in einer Zahnarztpraxis, die aus Plas- tik bestehen. Für mich ist es aber wichtig, für die Dinge, die man tag- täglich benutzt und die man ersetzen kann, eine bessere plastikfreie Variante zu finden.“ Gerade arbeitet sie an einer Übersicht aller Kosten, um herauszufinden, wie wirtschaftlich eine nachhaltige Praxis tatsächlich sein kann. Was wirklich funktioniert und praktikabel ist, lässt sich aber erst im täglichen Doing fest- stellen. Sie geht schon jetzt davon aus, dass die nachhaltigen Produkte teurer als die herkömmlichen Varian- ten sind. „Aber das sollte uns unsere Umwelt wert sein.“ Knobloch ist es wichtig, die Dental- branche für mehr Nachhaltigkeit zu sensibilisieren: „Ich brenne für dieses Thema und möchte damit auch in anderen ein Feuer entfachen. Es geht nicht darum, sofort alles komplett nachhaltig zu gestalten. Es ist ein Prozess und jeder Schritt in diese Richtung ist ein Fortschritt.“ ak zm 111, Nr. 17, 1.9.2021, (1593) PRAXIS | 67 07/2021 · 10012458v.001 % Jetzt Aktionspreis sichern! kometstore.de/w &h-aktion Hier geht‘s zur Aktion: Preisbrecher. W&H Winkelstück und Kometinstrumente im coolen Bundle.
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