Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 111, Nr. 17, 1.9.2021, (1609) Arbeitsunfähigkeit führen und das Privatleben wird beeinträchtigt. ZUVIEL ANPASSUNG AN DIE ARBEIT IST NICHT GUT Daher erfordert die zahnärztliche Tä- tigkeit – wie viele andere motorisch anspruchsvolle Berufe, etwa der des Musikers – Ergänzungen der manch- mal sehr einseitigen Körperhaltung. Neben einem ergonomischen Ar- beitsumfeld in Form guter Behand- lungseinheiten und einer optimierten Arbeitsorganisation schaffen sich Zahnärzte und Zahnärztinnen oft- mals selbst schon einen mehr oder weniger guten Ausgleich zu ihren Belastungen in Form von sportlichen Aktivitäten, Entspannungs- oder Dehnübungen, die ihnen helfen, mit dem Anforderungsprofil ihres Berufs umzugehen. Um Rücken- und Nacken- schmerzen, steifen Gelenken, schwe- ren Beinen und haltungsbedingten Kopfschmerzen etwas entgegenzu- setzen, kann man aber auch syste- matisch und regelmäßig niedrig- schwellige Übungen aus dem Yoga- bereich anwenden, wie dies bereits viele Kollegen erfolgreich tun. Neben einem optimalen Set von Aus- gleichsübungen ist es gut, einige grundlegende Aspekte während der Arbeit zu beachten, die von der Fédé- ration Dentaire Internationale (FDI) empfohlen werden: ! aufrecht und nicht verdreht sitzen ! Oberarme dicht am Körper halten ! angewinkelte Unterarme aufstützen ! Füße flach auf den Boden stellen ! Kopf nur leicht beugen Nacken- und Armdehnung – Dehnung beanspruchter Strukturen Winkeln Sie die linke Hand an und schieben Sie die Hand und den gesamten Arm seitlich nach unten, als wollten Sie auf einen imaginären Gymnastikball drücken. Den Kopf mit dem rechten Ohr zur rechten Schulter neigen. Dann den rechten Arm locker über den Kopf und die rechte Hand auf das linke Ohr legen. Nicht mit dem rechten Arm am Kopf ziehen, sondern einfach nur das Eigengewicht des Armes wirken lassen und die Dehnung in der linken Halsseite und im linken Arm genießen. Ruhig und gleichmäßig für 5 bis 10 Züge lang atmen. Die Übung in umgekehrter Reihen- folge beenden und nach einer kleinen Pause dann zur anderen Seite wiederholen. Schließlich beide Arme seit- lich entspannt hängen lassen und der Wirkung einige Momente nachspüren. Fingerübung – Wohltat für fleißige Finger Die Arme waagerecht zum Boden und nach vorne aus- strecken. Mit der Einatmung alle Finger weit auseinander spreizen. Bei der Ausatmung die Hände zu Fäusten ballen. 10- bis 20-mal wiederholen, dann die Arme sinken lassen und einige Momente nach- spüren. HP ALEXANDER PETERS Selbstständiger Yogalehrer, Yogatherapeut und Heilpraktiker Präsident der Deutschen Gesellschaft für Yogatherapie (DeGYT e.V.) Gesundheitszentrum Sonne & Mond, Schwedter Str. 1, 10119 Berlin apeters@sonneundmond.com Foto: privat Einatmen Ausatmen PRAXIS | 83

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