Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

Methoden zur Fehlernährung der Kinder bei. Es braucht Gesetze, um die Lebensmittelkonzerne zur Zuckerreduktion zu bewegen. Nur für gesunde Lebensmittel sollte an Kin- der gerichtetes Marketing erlaubt sein.“ Neben foodwatch setzen sich auch zahlreiche Fachgesell- schaften wie die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), die Stiftung Kindergesundheit und die WHO für solche Werbebeschränkungen ein und fordern, diese im Koalitionsvertrag zu verankern. Auch die Bundeszahn- ärztekammer spricht sich klar dafür aus. ck DAS FORDERT DIE BZÄK Entscheidende Ursache für Karies bleibt der übermäßige Zuckerkonsum, Faktoren wie der Speichelfluss und die Aufnahme von Fluoriden helfen zwar nachweislich, dem Kariesprozess entgegenzuwirken, werden aber als Effekt- modifikatoren angesehen. Angenommen wird zudem, dass aufgenommener Zucker chronisch entzündliche Erkrankungen wie Parodontitis begünstigt. Die direkten und indirekten Kosten von durch übermäßigen Zuckerkonsum verursachten Zahnerkrankungen beliefen sich laut Modellrechnung 2010 auf global 172 Milliarden US-Dollar. Für Deutschland wurden dabei pro Person und Jahr 210 Euro an Zahnbehandlungskosten errechnet. Die BZÄK positioniert sich deshalb gemeinsam mit anderen medizinischen Fachdisziplinen zum Thema Fehlernährung. Sie teilt auch die Forderungen nach einer Beschränkung der Lebensmittelwerbung für zuckerhaltige Lebensmittel für Kleinkinder. 2018 forderte sie auf Grundlage ihres Positions- papiers zur Bedeutung der Ernährung im Rahmen zahn- medizinischer Erkrankungen vor allem: \ die Einführung einer verständlichen Lebensmittelkenn- zeichnung insbesondere im Hinblick auf den Zuckergehalt \ die Einführung einer Sonderabgabe auf stark zucker- haltige Softdrinks \ eine deutliche Reduktion des Zuckergehalts in Nahrungs- mitteln für (Klein-)Kinder sowie \ Werbebeschränkungen für stark gezuckerte Lebensmittel für (Klein-)Kinder. Die Kennzeichnung von auf Kinder abzielenden Lebensmitteln muss hierbei besonders deut- lich sein. Zu den BZÄK-Positionspapieren: www.bzaek.de/service/positionen-statements/ einzelansicht/bedeutung-der-ernaehrung-im-rahmen- zahnmedizinischer-erkrankungen.html www.bzaek.de/service/positionen-statements/ einzelansicht/zucker-in-speisen-und-getraenken.html www.bzaek.de/service/positionen-statements/ einzelansicht/zuckerreduktion-bedeutet-kariesreduktion.html WENIGER ABFALL, WENIGER KOSTEN Gültig bis 30.11.2021. Pro Praxis nur 1 Instrument und nur solange Vorrat reicht. Rechtsweg ist ausgeschlossen. , GO GR N zm 111, Nr. 18, 16.9.2021, (1657) POLITIK | 11

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