Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 111, Nr. 18, 16.9.2021, (1717) INTERVIEW MIT DR. ROMY ERMLER „In der AS Akademie erlernt man das nötige Rüstzeug für die Standespolitik“ Dr. Romy Ermler ist seit Anfang Juni Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Sie war Teilnehmerin des 10. Jahrgangs der AS Akademie. Die zm sprach mit ihr über die zweijährige Fortbildung und was sie ihr auf dem Weg an die Spitze der zahnärztlichen Selbstverwaltung gebracht hat. Frau Dr. Ermler, Sie sind seit Kurzem Mitglied im Spitzengremium der Bundeszahnärztekammer. War die Fortbildung im Rückblick eine gute Voraussetzung für dieses hohe Amt in der BZÄK? Dr. Romy Ermler : Das kann ich mit Ja beantworten. Ich habe den zwei- jährigen Studiengang gewählt, um mein Wissen im Bereich der zahnärzt- lichen Selbstverwaltung zu vertiefen. Uns wurden Grundlagen in den Berei- chen des berufspolitischen Arbeitens und auch spezielle Hintergründe der Gesundheitspolitik vermittelt. Einige Bereiche, die ich damals noch nicht wirklich einordnen konnte, sind heute für mein politisches Verständnis eine wichtige Grundlage. Welche Teile der Fortbildung an der AS Akademie waren für Sie persönlich besonders wichtig beziehungsweise haben Ihnen den meisten Nutzen gebracht? Der ganze Studiengang ist sehr viel- fältig. Ich kann gar nicht so direkt sagen, dass genau dieses oder jenes Thema besonders wichtig war. Ich habe eigentlich aus jedem Themen- bereich etwas mitgenommen. Ein gro- ßer Schwerpunkt in der Akademie ist die freiberufliche Selbstverwaltung. Wir hatten Einblicke in die Strukturen verschiedener Länderkammern und KZVen. Dadurch haben wir die viel- fältigen Ebenen der Standespolitik ken- nengelernt, aber auch andere Themen- schwerpunkte wie Kommunikation, Sitzungsleitung, Marketingstrategien und rechtliche Aspekte haben das Pro- gramm abgerundet. Es hat wirklich viel Spaß gemacht! Sie sind die erste Frau im Geschäfts- führenden Vorstand der BZÄK. Glauben Sie, dass die zweijährige Fortbildung an der AS Akademie insbesondere für Frauen ein guter Schlüssel in die Selbstverwaltungs- gremien ist? Eindeutig ja! Frauen sind in den stan- despolitischen Gremien immer noch unterrepräsentiert. Das spiegelt nicht das Verhältnis der Frauen im gesamten Berufsstand wider. Gerade Frauen soll- ten sich mehr zutrauen. Die AS Akade- mie bietet dazu das nötige Hinter- grundwissen. Aber ich muss auch sagen, dass unser Jahrgang eine gute Mischung beider Geschlechter war. Wir waren fast hälftig Frauen und Männer, so dass wir uns in Gesprächs- und Diskussionsrunden gut ergänzt haben. Diese Ausgewogenheit der Geschlechter würde ich mir auch für die zukünftigen Jahrgänge wünschen. Wer sollte sich aus Ihrer Sicht bei der AS Akademie anmelden? Ich kann alle jungen Kolleginnen und Kollegen, die sich standespolitisch interessieren und sich weiterbilden möchten, nur dazu motivieren. Muss man besondere Fähigkeiten oder Vorkenntnisse mitbringen? Nein, mit unserem Studium bringen wir die wichtigste Grundvoraussetzung mit. Wir sind alle Zahnärzte und Zahn- ärztinnen mit Liebe zu unserem Beruf. Wir vertreten dadurch die Freiberuf- lichkeit und wollen sie erhalten. Mit einem Studium an der AS Akademie erlernt man das nötige Rüstzeug, um genau diese so wichtige Freiberuflich- keit zu bewahren und gegenüber der Politik zu vertreten. Die Fragen stellte Sascha Rudat. DR. ROMY ERMLER Dr. Romy Ermler (Jahrgang 1975) ist seit Juni 2021 Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Sie ist damit die erste Frau im Geschäfts- führenden Vorstand der BZÄK. Seit 2005 ist sie in eigener Praxis in Potsdam niedergelassen. Seit 2018 ist Ermler Mitglied im Vorstand der Landeszahnärztekammer Branden- burg. Von 2017 bis 2019 hat sie den 10. Jahrgang der AS Akademie absolviert. Foto: privat POLITIK | 71

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