Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19
zm 111, Nr. 19, 1.10.2021, (1777) Alles außer Wahl von Implantaten und Abutments spielen. Wird der Bio- film um Implantate nicht wirksam entfernt, wird die Entstehung von periimplantärer Mukositis oder Peri- implantits begünstigt. Dabei kommt auch den verwen- deten Werkstoffen eine besondere Bedeutung zu. Außerdem starten wir in dieser Ausgabe eine dreiteilige Reihe, die sich mit den Besonderheiten der Behandlung von Patienten mit chronischen Herzerkrankungen befasst. Deren Zahl steigt mit zunehmender Lebens- erwartung. Dabei kann die Behandlung mit lebens- bedrohlichen Risiken verbunden sein. In Teil I geben wir einen Überblick über das Thema und stellen die kardiovaskulären Erkrankungen vor. In den nächsten Ausgaben gehen die Autoren dann auf die patienten- individuelle Anpassung der Behandlung sowie auf den Umfang mit Notfällen ein. Welche Bedeutung der Speichel für die Mundgesundheit hat, beleuchtet eine aktuelle Übersichtsarbeit aus den USA. Die US-Forscher haben den derzeitigen Wissensstand über den Speichel zusammengetragen und seine Funktionen umfänglich herausgearbeitet. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir zusammengefasst. Somit hoffen wir, auch ohne Wahlergebnisse ein interessantes und abwechslungsreiches Paket für Sie geschnürt zu haben. Viel Spaß bei der Lektüre. Sascha Rudat Chefredakteur Bedingt durch unseren zugegebenermaßen ziemlich unglücklichen Redaktionsschluss können wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, leider keine Analyse der Bundestagswahlergebnisse liefern. Aber ich bin sicher, Sie werden diese derzeit von allen Seiten bekommen. Auch muss ein abschließender Bericht zur diesjährigen IDS, die als Hybrid-Messe einen ganz neuen Weg gegangen ist, leider noch eine Ausgabe auf sich warten lassen. Wir werden uns aber genau anschauen, ob das durch den Druck der Corona-Pandemie entstandene Messekonzept aufgegangen ist und als Zukunftsmodell taugt. Versprochen! Stattdessen können wir Ihnen den angekündigten Bericht über die in Afghanistan tätigen zahnärztlichen Hilfsorganisationen liefern. Und deren Lage ist ebenso dramatisch wie die zahnmedizinische Versorgung insgesamt in Afghanistan – nicht zuletzt wegen der sich unter der Herrschaft der Taliban verschärfenden Situation für Zahnärztinnen. Wir konnten darüber mit Dr. Farzana Nawabi, der Präsidentin der Afghanistan Dental Association, sprechen. Sie schätzt die Lage in ihrem Heimatland sehr düster ein und ist sich sicher, ihr Amt nicht mehr lange ausüben zu können. Hoffnung macht dagegen die großartige Unterstützung der deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzte für die von der Flutkatastrophe betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Die Spendenbereitschaft ist nach wie vor hoch – und die Hilfe wird weiterhin gebraucht. Außerdem berichten wir über einen Zahnarzt, dem Spenden nicht genug war. Mit Schaufel und Gummistiefeln bewaffnet hat er sich wiederholt ins Ahrtal aufgemacht, um dort ganz praktisch zu helfen. Wie die Integration von Geflüchteten als ZFA in Zahnarztpraxen gelingen kann, zeigen wir an zwei eindrucksvollen Beispielen. Zwei Expertinnen geben dazu Tipps, wie man den Prozess erfolgreich gestalten kann. Entscheidend ist, dass das Praxisteam mitzieht. Dann kann die Integration von Migrantinnen zur viel beschworenen Win-win-Situation werden. Denn eins ist klar: Gute Auszubildende zu finden, wird in Zukunft immer schwieriger werden. Über das ambivalente Verhältnis junger Zahnärztinnen und Zahnärzte zur Freiberuflichkeit und zu ihren Standesorganisationen haben wir schon berichtet. Dr. David Klingenberger vom Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) stellt im letzten Teil unserer Reihe die Ergebnisse der sogenannten Y-Dent-Studie noch einmal genauer vor. In unserer Titelgeschichte beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, welche Rolle Biofilme für die Lebensdauer Foto: Lopata/axentis EDITORIAL | 03
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