Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19

zm 111, Nr. 19, 1.10.2021, (1842) ZAHNÄRZTLICHE BEHANDLUNG VON PATIENTEN MIT KARDIOVASKULÄREN ERKRANKUNGEN – TEIL 1 Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ihre oralen Implikationen Marcus Wieczorek, Peter Cichon, Stefan Klar, Christian Späth Die gestiegene Lebenserwartung hat dazu geführt, dass immer mehr Patienten mit chronischen Herzerkrankungen auch zahnärztlich versorgt werden müssen. Deren Behandlung kann mit erheblichen, unter Umständen lebensbedrohlichen Risiken verbunden sein. Die oralen Veränderungen bereiten häufig große Probleme – die Patienten benötigen daher eine individualisierte zahnärztliche Betreuung. D ie wachsende Lebenserwartung der westlichen Bevölkerung impliziert eine Zunahme chronischer Krankheiten. Zahlreiche Allgemeinerkrankungen führen nicht nur zu Einbußen der körperlichen Beweglichkeit und der mentalen Leis- tungsfähigkeit, sondern können sich auch direkt oder durch eine beglei- tende Medikation negativ auf den oralen Gesundheitszustand auswirken und eine individuelle Anpassung von zahnärztlichen Behandlungsmaßnah- men erforderlich machen. Dazu gehören neben dem Diabetes mellitus als häufigste Stoffwechsel- erkrankung zahlreiche Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Nachfolgend werden Krankheiten des Herz-Kreislauf-Sys- tems beschrieben, die relevanten Ein- fluss auf orale Leiden und/oder die zahnärztliche Therapie haben. HERZ-KREISLAUF- ERKRANKUNGEN Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursa- chen etwa 40 Prozent aller Todesfälle und sind damit die führende Todes- ursache in Deutschland [Destatis, 2021]. Die wichtigsten Erkrankungen ZAHNÄRZTLICHE BEHANDLUNG BEI KARDIOVASKULÄREN ERKRANKUNGEN In drei Beiträgen geben die Autoren einen Überblick über das Thema – von der Vorstellung der kardiovaskulären Erkrankungen (Teil 1 in der zm 19/2021) über die patientenindividuelle Anpassung der zahnärztlichen Behandlung (Teil 2 in der zm 20/2021) bis zum Umgang mit kardiovaskulären Notfällen (Teil 3 in der zm 21/2021). Abb. 1a: Komplexe langstreckige und hochgradige Bifurkationsstenosen der linken Koronararterie (LAD) unter Beteiligung eines Diagonalastes (Rd) Abb. 1b: Intervention mit Platzierung von Führungsdrähten in LAD und Rd: Dilatation der LAD-Stenosen mittels Ballon (in situ) und anschließende Stentversorgung Abb. 1c: Angiografisches Ergebnis nach Intervention ohne Reststenosen im Stentbereich, geringe verbliebene Abgang-Enge des Diagonalaste. Quelle: Marcus Wieczorek Quelle: Marcus Wieczorek Quelle: Marcus Wieczorek a b c 68 | ZAHNMEDIZIN

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