Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1908) terial nach dem Fräsen nicht mehr kristallisiert werden (GC Europe). Die Befestigung gelingt mit einem neuen Komposit desselben Herstellers eben- falls einfacher als bisher. Das universell einsetzbare, selbstadhäsive Material wird bei Bedarf mit einem speziellen Primer angewendet und ermöglicht ei- ne effiziente Dunkelhärtung. Der Trend geht zu monolithischen Ma- terialien, die das Risiko von Abplatzun- gen umgehen [Güth et al., 2021]. So eignen sich neu eingeführte Zirkon- oxid-Scheiben (Disks) laut Anbieter auch für festsitzende implantatgetrage- ne Ganzkieferversorgungen (Shofu, Ab- bildung 3). Die Biegefestigkeit nimmt von zervikal nach inzisal ab, die Trans- luzenz steigt an. Erreicht wird dies durch zunehmende Korngrößen, die entsprechend weniger Licht reflektie- ren. Um die in den unterschiedlichen Restaurationsanteilen gewünschten und notwendigen Materialeigenschaf- ten zu erreichen, muss die Scheibe im Fräsgerät korrekt eingespannt werden. IOS FÜR „25 PROZENT MEHR UMSATZ“? Intraorale Scans gelten als effektives Bindeglied zwischen Praxis und Labor. Sie können einerseits für diagnosti- sche Aufgaben einschließlich Karies- detektion, andererseits für zeitsparende und patientenfreundliche Abformun- gen genutzt werden. Ein weiterer Vorteil sind die erweiterten Dialog- möglichkeiten mit den Patienten, die allerdings auch mit konventionellen intraoralen Kameras gegeben sind. Mit Intraoralscannern (IOS) wird ent- weder der Zahnbogen in einer vorge- gebenen Sequenz abgefilmt oder es sind Einzelaufnahmen möglich, die bei Bedarf in der Software kombiniert werden (Align Technologies). Dieses segmentierte Vorgehen hat laut Expertenauskunft den Vorteil, dass keine größeren Kieferabschnitte für die Aufnahme vorbereitet werden müssen (Blut- und Speichelfreiheit). Auf der Messe war zu lesen, dass bei Einsatz dieser nach wie vor nicht billigen Kameras durch die bessere Diagnostik Umsatzsteigerungen von 25 Prozent möglich seien. Dies erin- nert an frühere, durchaus zweifelhafte Kampagnen für Kariesdiagnostik- Kameras, die leicht zur Übertherapie verleiten konnten. Ein ebenfalls optisches Aufnahme- prinzip nutzen verschiedene aktuelle Systeme für die digitale Funktions- diagnostik. Nach dem „Abgreifen“ schädelbezüglicher Referenzpunkte und -ebenen können zum Beispiel Funktionsbewegungen mit einer im Gesichtsbogen integrierten Kamera und einem Unterkiefersensor aufge- zeichnet werden. Die gewonnenen Daten lassen sich in eine kompatible Software (zum Beispiel Exocad) im- portieren und es können Schienen oder Restaurationen per CAD/CAM erstellt werden (Zebris Medical, Abbil- dung 4). WENIGER ÜBERRASCHUNGEN BEIM ROUTINETERMIN Seit einigen Jahren etablieren sich im Ausland Angebote, mit denen Praxen ohne Termin mit ihren Patienten in Verbindung bleiben können. Die „virtuelle Behandlungsüberwachung“ eines französischen Unternehmens Foto: Dental-Monitoring Abb. 6: Termine sparen und zum Beispiel bei orthodontischen Behandlungen auf dem Laufenden bleiben: Vom Patienten aufgenommene Zwischen- befunde lassen sich mit einer App an die Praxis übermitteln. Foto: Jan H. Koch Abb. 4: Mit optoelektronischen Aufzeichnungs- systemen lassen sich anatomische Lagebeziehungen und Exkursionsbewegungen sehr präzise in Schienen oder Restaurationen überführen. Foto: Jan H. Koch Abb. 5: Veneers oder Kronen können mit einer ans Gesicht angepassten, KI-gestützten Planung entworfen (links) und dem Patienten als gedrucktes Mock-up mit nach Hause gegeben werden. LIEFERENGPÄSSE FÜR CHIP-BASIERTE PRODUKTE „Chairside-Lösungen sind seit Jahren zunehmend gefragt. Aufgrund der Engpässe bei Halbleitern haben sich Lieferzeiten für digital unterstützte Produkte je nach Hersteller von durchschnittlich sechs Wochen auf aktuell über drei Monate verlängert. Das Preisniveau ist insgesamt stabil geblieben.“ Thomas Frankeser, Gerl Dental (Köln) 14 | PRAXIS
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