Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1910) funktioniert mit einer cloudbasierten Plattform und einer ans Smartphone koppelbaren Vorrichtung für intra- orale Aufnahmen (Dental Monito- ring, Abbildung 6). Hauptvorteil sei eine Synchronisation von realen und virtuellen Terminen, die die Patientenmotivation und -bindung (Adhärenz) verbessere. Ein Kieferorthopäde betonte im Rahmen einer der wenigen Presse- konferenzen der Messe, dass sich zum Beispiel nicht korrekt sitzende Aligner oder gebrochene Bögen mit den standardisierten Aufnahmen aus der Ferne diagnostizieren lassen. Das Praxisteam könne sich entsprechend vorbereiten und es gebe beim Routine- termin weniger Überraschungen. Ein weiteres Angebot des franzö- sischen Unternehmens ist eine Soft- ware, die das angestrebte kiefer- orthopädische Behandlungsergebnis auf der Basis von „mehr als einer halben Million“ Fotos simuliert [Muhammad-Rahimi et al., 2021]. Hier kommt wieder die sogenannte künstliche Intelligenz ins Spiel, die auch für die Röntgendiagnostik ge- nutzt wird. Die durch die Auswer- tung zahlreicher gesicherter Diagno- sen „trainierte“ Software erreicht laut Studien eine bessere Genauigkeit als erfahrene Kliniker (Produkt auf der Messe vom US-amerikanischen Anbieter Pearl) [Schwendicke und Krois, 2021]. Solange die – allerdings schwierig umsetzbare – Anonymisie- rung aller Daten gewährleistet ist, hat dieses Verfahren sicher Potenzial, die medizinische Versorgung zu ver- bessern. Das gilt auch für Anwendungen, bei denen es keine Probleme mit der Datensicherheit gibt. So lassen sich neuerdings am Bildschirm kopfüber (180 Grad gedreht) dargestellte oder nur leicht rotierte digitale Röntgen- bilder automatisch justieren (Dürr Dental). Ein weiter entwickeltes Pano- ramaschicht-Röntgengerät („2,5D“) verbessert laut Anbieter mit 41 Auf- nahmeschichten zum Beispiel die Kariesdiagnostik (orangedental, Ab- Foto: Jan H. Koch Abb. 7: Das „Scrollen“ durch eine erhöhte Anzahl von Panoramaschichten erlaubt nach dem Eindruck des Autors (Ausprobieren am Messestand), periimplantären Knochenabbau besser zu beurteilen. Foto: XO Abb. 8: Eine neue Einheit nach dem Basiskonzept 3 bietet umfangreiche digitale Mög- lichkeiten für Praxisorganisation und Therapie. 16 | PRAXIS

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=