Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1912) bildung 7). Weitere Anwendungen sind denkbar. BEHANDLUNGSPLATZ- AUSRÜSTUNGEN Die meisten Anbieter der beratungs- und kontaktintensiven Behandlungs- platz-Ausrüstungen (Einheiten) waren auf der IDS nicht oder nur über ein lokales Handelsunternehmen vertre- ten. Neben einigen weiteren interna- tionalen Firmen war XO (Dänemark) mit seinem regelmäßig verwendeten Basiskonzept 3 (Abbildung 8) vor Ort. Dieses sorgt für kurze Greifwege und vermeidet das unphysiologische seit- liche Verdrehen zum Behandlungs- element (Basiskonzept 1). Weiterhin nutzt eine neue Einheit von XO das für Industrie-Anwendungen modifizierte Betriebssystem Windows 10. Über einen Touchscreen-Monitor wird zum Beispiel auf die Praxisver- waltungssoftware zugegriffen, über die Instrumentenablage sind zusätzlich indikationsspezifische Behandlungs- protokolle eingespeichert, die sich Behandler-bezogen auswerten lassen. So ist für das praxisinterne Control- ling (und die Mitarbeiterkontrolle) ersichtlich, wer in welchem Zimmer und in welcher Zeit definierte Be- handlungen ausgeführt hat. IMPLANTATTECHNIK Mit Bego und Medentis waren dies- mal nur zwei der in Deutschland marktführenden Implantologie-An- bieter vertreten. Auffällig war der Stand des Schweizer Unternehmens Zircon Medical Management, das für seine zweiteiligen Zirkonoxid- implantate eine besonders gute hart- und weichgewebige Integration bean- sprucht (Abbildung 9). Online sind zu den „Patent“ genannten Implanta- ten bisher nur zwei klinische Studien zu finden, die immerhin aus der erfahrenen Arbeitsgruppe um die Professoren Jürgen Becker und Frank Schwarz (Universitäten Düsseldorf und Frankfurt) stammen und im Volltext verfügbar sind. Als klinisch relevant könnten sich auch Hybridabutments erweisen, bei denen der Übergang zur Restauration vom Knochen (bisherige Hybrid- abutments) nach zervikal verlagert ist (EAP, Österreich). Vorteile sind laut Anbieter unter anderem ein re- duziertes Periimplantitis-Risiko und ein schnellerer Arbeitsfluss. Für chi- rurgische Eingriffe hilfreich erscheint eine neu entwickelte Greifzange, mit der neben Weichgewebslappen zum Beispiel Knochenblöcke fixiert und bearbeitet werden können (Kohler Medizintechnik, Abbildung 10). HYGIENE Das Thema Hygiene war auf der Messe mit einigen der großen An- bieter besser besetzt. So wurden an einem ungewöhnlich kleinen Stand neue Adapter für Thermodesinfekto- ren gezeigt (Miele, Abbildung 12). Der Foto: Miele Abb. 12: Neue Adapter erlauben eine effektive und validierte Aufbereitung beispielsweise von Lachgas-Schläuchen. Die Durchspülung erfolgt über einen Zugang von der Geräterückwand. Foto: Jan H. Koch Abb. 9: Zurück in die Zukunft: Zweiteilige Implantate mit klassischer „Auftulpung“ für die transgingivale Einheilung werden zurzeit neben diesem auch von etablierten Unternehmen ver- stärkt vermarktet. Foto: Kohler Medizintechnik Abb. 10: Mit dieser neu entwickelten Zange lassen sich laut Anbieter zum Beispiel Weichgewebs- lappen effektiv fixieren. Bei bukkalen Präparatio- nen kann auf den Einsatz chirurgischer Haken verzichtet werden. Foto: Jan H. Koch Abb. 11: Echter Kundenkontakt: Für die Behand- lungsqualität ist gutes Sehen hochrelevant. Dies gelingt zum Beispiel mit Unterstützung von Lupenbrillen. DIGITALER MESSE-AUFTRITT: MEHRWERT UND VERDRUSS Erstmals konnte die IDS auch online „besucht“ werden. Über die Plattform IDSconnect der Koelnmesse waren Produktpräsentationen und Vorträge live oder als Aufzeichnungen abrufbar – ein echter Mehrwert: Wer eine Veranstaltung verpasst hatte, konnte nachträglich noch dabei sein. Die verfügbaren Chat- und Dating-Optionen für real und online funktionierten dagegen zum Teil mehr schlecht als recht – das konnte die Messebegeiste- rung schon mal arg ausbremsen. Messebesucher vor Ort hatten das Problem, dass IDSconnect nicht mit der ebenfalls verfügbaren IDS-App synchronisiert war. Wer sich vor Ort befand und damit die Wahl hatte, ging deshalb lieber gleich zum Stand und fand dort meist auch schnell einen freien Ansprechpartner. 18 | PRAXIS

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