Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1938) ZAHNÄRZTLICHE BEHANDLUNG VON PATIENTEN MIT KARDIOVASKULÄREN ERKRANKUNGEN – TEIL 2 Die Anpassung an die individuelle Patientensituation Peter Cichon, Stefan Klar, Christian Späth, Marcus Wieczorek Wie beeinflussen Dentalgeräte Kardioverter-Defibrillatoren oder Herzschrittmacher? Was sollte im Hinblick auf die Indikation zur Endokarditisprophylaxe beachtet werden? Welche Maßnahmen zur Blutstillung sind wann bei Patienten mit Antikoagulanzientherapie angezeigt? Empfehlungen für den Praxisalltag. D ie zahnärztliche Behandlung von Patienten mit kardio- vaskulären Erkrankungen kann mit nur geringen, aber auch mit er- heblichen bis hin zu lebensbedroh- lichen Risiken verbunden sein. Das Risikoprofil einer Behandlung hängt dabei einerseits von der Belastbarkeit des Patienten, andererseits von Art und Umfang der geplanten zahnärzt- lichen Intervention ab. In jedem Fall muss der Entscheidung, ob und, wenn ja, unter welchen Vorkehrun- gen behandelt werden kann, eine gründliche individuelle Anamnese vorausgehen. Vor jeder Behandlung sollten der aktuelle Gesundheits- zustand und die aktuelle Medikation des Patienten erfragt und dokumen- tiert werden. Nur mit diesem Wissen lassen sich Risiken weitestgehend ausschließen. PATIENTEN MIT BESONDEREN ANFORDERUNGEN Patienten mit Hypertonie Bei Verdacht auf einen unzurei- chend eingestellten hohen Blut- druck sollten die Blutdruckwerte ge- messen werden. Bei einer schweren Hypertonie mit Blutdruckwerten > 180 mm Hg systolisch und/oder > 110 mm Hg diastolisch sollten größere Eingriffe (unter Lokalanäs- Abb. 1: Monitoring bei einem kardiovaskulär erkrankten Patienten (Blutdruckmessung und Überwachung des Herzrhythmus mit einem 1-Kanal-EKG) Foto: Peter Cichon
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