Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1948) FLUTKATASTROPHE Noch kein Licht am Ende des Tunnels Die Trocknungsgeräte brummen. Tag und Nacht. Trotzdem beträgt nach einem Monat Trocknung die Feuchtigkeit in Dr. Styzinskis ehemaligen Praxisräumen 76 Prozent. Es wird noch dauern, bevor neuer Putz auf das blanke Fach- und Mauerwerk kommen kann. Wie lang, ist offen. Ebenfalls unklar ist, wann die Versicherung zahlt. N ormalerweise hätte eine erste Zahlung schon erfolgen müs- sen“, sagt Styzinski und meint die in den Geschäftsbedingungen der Versicherung angegebenen Fristen. Natürlich weiß der Zahnarzt: Normal ist im Ahrtal auch drei Monate nach der Flutkatastrophe fast nichts. Nicht nur Handwerker und Trocknungs- geräte sind so gut wie unmöglich zu bekommen. Alles ausgebucht, heißt es oft. Trotzdem arbeiten, seitdem der Putz von den Wänden geschlagen, der Estrich rausgerissen und an manchen Stellen eine ein Meter dicke Lehm- schüttung vom Boden gebuddelt ist, in Styzinskis ehemaligen Praxisräu- men unermüdlich die Entfeuchter. „Die Trocknung ist jetzt das oberste Ziel“, sagt er. „Tatsache ist allerdings, dass ich das nicht beschleunigen kann.“ Solange arbeitet der Zahnarzt weiter- hin in der Praxis eines von der Flutkatastrophe nicht betroffenen Kollegen mit (zm berichtete), be- schränkt sich dabei aber weiterhin auf Notfälle und Akutversorgungen. Anders wäre es vor dem Hintergrund der Corona-Hygienemaßnahmen al- lein vom Platzangebot her nicht möglich, berichtet er. Erst, wenn die Versicherung den Schaden beglichen SPENDEN SIE FÜR DIE FLUT-OPFER! Rund 900.000 Euro an Spenden sind seit dem gemeinsamen Aufruf von Kammern, KZVen und HDZ bisher zusammengekommen. Während die Kleinspenden aus solidarischen Praxen langsam abebben, kommen immer noch einzelne größere Beträge rein – etwa von Landeszahnärztekammern und anderen Akteuren, erklärt Stiftungsvorsteher Dr. Klaus-Achim Sürmann. Und das ist dringend nötig. Denn auch drei Monate nach der Flutkatastrophe treffen immer noch vereinzelte Schadensmeldungen von betroffenen Zahnärztinnen und Zahnärzten ein, berichtet Sürmann. „Wenn es so weiter geht, können wir wahrscheinlich auch diesen Kolle- ginnen und Kollegen noch helfen“, sagt er. Nachdem ein Verteilungsschlüssel entwickelt worden war, sind bereits 850.000 Euro Spenden vom HDZ an Betroffene verteilt worden, womit nach Angaben des HDZ zum Stand Ende September etwa 11 Prozent der gemeldeten Schäden abgedeckt werden konnten. Geldspenden sind möglich über: Hilfswerk Deutscher Zahnärzte Deutsche Apotheker- und Ärztebank IBAN: DE28 300 60601 000 4444 000, BIC: DAAEDEDD Stichwort: Flutkatastrophe Eine Spendenbescheinigung wird bei genauer Adressangabe ausgestellt. Zur Steuer- begünstigung bis 300,- Euro kann als vereinfachter Zuwendungsnachweis nach § 50 Abs. 2 EStDV der Kontoauszug vorgelegt werden. info@stiftung-hdz.de www.stiftung-hdz.de Fotos: Styzinski 54 | POLITIK
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