Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20
Anzeige 1/3 hoch xxx beschrieben wurde [Wang et al., 2019]. In der MRT, die als Goldstan- dard gilt, findet sich typischerweise sowohl in der T1- als auch in der T2-Wichtung eine niedrige Signal- intensität. Folglich ist es radiologisch schwierig, einen TSRZT von anderen Riesenzelltumoren abzugrenzen, zu- mal manche Autoren den TSRZT als Tumorentität innerhalb eines Spek- trums verschiedener Erkrankungen sehen [Wang et al., 2019]. Die Diagnosesicherung erfolgt auf Basis der histopathologischen Beur- teilung. Bereits makroskopisch prä- sentiert sich der Tumor mit einer gelb-braunen bis braunen Synovial- proliferation (Abbildung 6). Diese charakteristische Färbung geht auf Hämosiderinablagerungen innerhalb des Tumors zurück, die sich im Zyto- plasma der mononukleären Zellen wiederfinden (Abbildung 5). Neben der Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE- Färbung) empfehlen manche Autoren zur Darstellung der Hämosiderinver- teilung auch eine Diagnostik mittels Berliner-Blau-Färbung [Jendrissek et al., 2016]. Bis zur histologischen Sicherung kommen differenzialdiagnostisch grundsätzlich neben anderen Riesen- zelltumoren auch maligne Tumore in Betracht, wovon Parotistumore auf- grund des klinischen Erscheinungs- bildes und der Lokalisation am ehes- ten infrage kommen [Cai et al., 2011]. Aufgrund der (initial beschriebenen) hohen Rezidivrate besteht die The- rapie der Wahl in der vollständigen chirurgischen Resektion, die im Fall einer Schädelbasisinfiltration heraus- fordernd sein kann [Cai et al., 2011; Yang et al., 2019]. Aufgrund des häu- fig diffusen Wachstums wird eine großzügige Resektion empfohlen, so- wie nachfolgend die Evaluation einer adjuvanten Radiotherapie in Fällen einer hohen Rezidivwahrscheinlich- keit beziehungsweise unzureichender Resektion [Yang et al., 2019]. Neben der chirurgischen Therapie wurden auch eine alleinige Bestrahlung und eine monoklonale Antikörpertherapie als Behandlungsoptionen beschrieben, allerdings nur in kleinen Fallgruppen [Stephan et al., 2016]. In der Literatur finden sich nur wenige Fallberichte eines TSRZT mit Manifes- tation im Temporomandibulargelenk mit langen Follow-up-Zeiträumen. Eine klare Empfehlung bezüglich Frequenz und Art der Verlaufsunter- suchungen besteht nicht. Eine regel- mäßige Nachsorge inklusive drei- dimensionaler Bildgebung sollte in jedem Fall angestrebt werden. \ ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. Foto: Franz Hafner Abb. 6: Klinische Präsentation des entnommenen Befunds mit der typischen Färbung zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1957) 3M.de/RxUniversal 3M.de/SBUPlus NEU Schluss mit Komplexität. 3M RelyX Universal Befestigungskomposit 3M Scotchbond Universal Plus Adhäsiv ZAHNMEDIZIN | 63
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