Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1984) Mit der „Vereinbarung zur Behandlung von Patienten im Rahmen über- und zwischen- staatlichen Krankenversicherungsrechts bei vorübergehendem Aufenthalt in Deutsch- land“ haben die KZBV und der GKV-Spit- zenverband das Verfahren zur Behandlung von im Ausland krankenversicherten Patien- ten erstmalig in einer eigenständigen Verein- barung normiert. Sie haben damit die Rege- lungen zur Nutzung der Europäischen Kran- kenversicherungskarte (EHIC) für vertrags- zahnärztliche Leistungen weiter optimiert. Be- rücksichtigt wurden auch Änderungen, die sich durch den Brexit ergeben. Ein zentrales Ziel: der weitere Abbau von Bürokratie in Zahnarztpraxen. So werden die bislang ver- wendeten Formulare „Muster 80“ und „Mus- ter 81“ durch eine kürzere „Patientenerklä- rung Europäische Krankenversicherung“ und die Kopie der EHIC/GHIC ersetzt. Kopien für den Identitätsnachweis entfallen Praxen steht über ihr PVS die neue Patienten- erklärung in allen Teilen zweisprachig und in den am häufigsten benötigten Sprachfas- sungen zur Verfügung. Bislang notwendige Kopien für den Identitätsnachweis entfallen. Die bisher verwendeten, von Krankenkasse zu Krankenkasse teilweise unterschiedlichen Behandlungs- und Erfassungsscheine, die auf Grundlage zwischenstaatlicher Abkommen behandelt werden – darunter Versicherte aus der Türkei oder Tunesien – werden durch den nun einheitlich gestalteten Nationalen Anspruchsnachweis abgelöst. „Im Ergebnis wird das Verfahren für alle Beteiligten insgesamt deutlich komfortabler und schneller“, resümiert Martin Hendges, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KZBV. ck/pm Alle Informationen zum Verfahren sowie eine Kurz- übersicht über die Abläufe finden Sie auf der Website der KZBV unter www.kzbv.de . NEWS BÜROKRATIEABBAU VEREINFACHTES VERFAHREN FÜR IM AUSLAND VERSICHERTE Seit dem 1. Oktober gelten neue Regelungen für die vertragszahnärztliche Behandlung von Patienten, die im Ausland krankenversichert sind, teilt die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) mit. Foto: AdobeStock_philippe Devanne MEDIZINKLIMAINDEX ÄRZTE UND ZAHNÄRZTE WIEDER ZUVERSICHTLICHER Bei Ärzten und Zahnärzte in Deutschland macht sich wieder Optimismus breit. Dem neuen Medizinklimaindex der Stiftung Gesundheit zufolge beurteilen sie ihre wirtschaftliche Lage und Zukunftserwartungen derzeit als sehr positiv. Die niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psycho- therapeuten in Deutschland beurteilen ihre wirtschaftliche Lage und Zukunftserwartungen derzeit optimistisch: Der Medizinklimaindex (MKI) stieg im Herbst 2021 auf 6,0 Punkte. Das zeigt die neue repräsentative Befragung der Stiftung Gesundheit. Das sei der dritt- höchste Stand seit zehn Jahren, so die Stiftung. Verbessert haben sich seit dem Frühjahr 2021 der Erhebung zufolge sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Zukunftserwartung: Der Anteil der Ärzte, die ihre aktuelle Situa- tion als gut bewerten, stieg um mehr als 10 Prozentpunkte auf 42,1 Prozent. Gleichzeitig rechnen drei von vier Ärzten mit gleichbleiben- den oder besseren Verhältnissen in den kommenden sechs Monaten. Nach Fachgruppen geordnet zeigt sich ein positives Bild: Zum ersten Mal seit Herbst 2017 liegen alle vier betrachteten Fachgruppenindizes im Plus: Spitzenreiter sind die Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Index von 22,3. Gleich danach kommen Zahnärzte (6,3) und Hausärzte (4,0), beide rangieren damit deutlich im positiven Bereich. Am zurückhaltendsten zeigen sich die Fachärzte mit einem Index von 1,0. Bei den Fachärzten ist im Vergleich zum Frühjahr 2021 sogar ein leichter Rückgang des Wertes (minus 0,3) zu erkennen. 37,5 Prozent der Zahnärzte bezeichnen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut, 42,5 Prozent als befriedigend und 20 Prozent stufen die Situation als schlecht ein. Für die kommenden sechs Monate erwarten 12,5 Prozent von ihnen eine Verbesserung, 70 Prozent Kon- tinuität und 17,5 Prozent eine Verschlechterung. Damit ergibt sich ein Gesamtindex von 6,3. Ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre der Erhebung zeigt: Nur in zwei Phasen gab es mehr Optimismus als jetzt, und zwar im Frühjahr 2015 und 2017. Im Mai 2020, in der Hochphase der Pandemie, war der Index auf ein Minus von mehr als 25 abgestürzt und hatte sich im Anschluss zunächst auf Werte zwischen plus und minus eins stabilisiert. pr/pm 90 | NACHRICHTEN

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