Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzen- der des veranstaltenden VDDI, empfand die IDS 2021 als einen Wechsel „vom Krisen- in den Arbeitsmodus“ und als „Rückkehr des Optimismus in die inter- nationale Dentalfamilie“. Tatsächlich war diese Internationale Dental-Schau 2021 trotz latenter Corona-Einschrän- kungen ein Re-Start hin zu mehr Nor- malität. Schaut man alleine auf die Zah- len – mit 830 Ausstellern war nur ein Drittel der sonst üblichen Firmen vor Ort, statt wie sonst 160.000 kamen „nur“ 23.000 Besucher –, müsste Enttäu- schung vorherrschen. Betrachtet man aber die aktuelle (gesamtgesellschaftli- che) Situation, dann war diese IDS ein unerwarteter Erfolg. Ein Erfolg, den der VDDI konsequent angesteuert hat und dabei auch das Risiko eines „Scheiterns“ – etwa bei einer kurzfristigen Absage – mutig in Kauf genommen hat. Ganz gleich, was die veranstaltende Dentalindustrie zu diesem Kurs ermun- tert hat – ein drohender Dauerverlust ei- nes Messe-Slots in Köln, die wachsende Sorge um den Standort der weltgrößten Dentalfachschau oder schlicht ein dro- hendes Loch in der Verbandskasse: Am Ende wurde diese Strategie belohnt. Und viele Aussteller zeigten sich zufrieden mit den Kundengesprächen: Es habe zwar weniger Besuche auch von deutschen Zahnärzten gegeben als sonst, dafür seien diese aber deutlich intensiver und zielge- richteter gewesen, vermeldeten die Be- fragten. Und viele nutzten den Kontakt zu Händlern aus anderen Ländern. Und doch gab es Verlierer dieser IDS. Zu diesen wurden diejenigen Firmen, die frühzeitig ihre Absage kommuniziert hat- ten. Ihnen, so war auf den Gängen der IDS zu hören, wird zumindest „unsolida- risches Verhalten“ vorgeworfen – meist artikuliert von konkurrierenden Mitbe- werbern im Markt. Dass dazu dann auch noch einige dieser „Absager“ samt Au- ßendienst als Besucher auf der IDS gesich- tet wurden, verstärkte den Groll der Teil- nehmer noch zusätzlich – wie auch das Verhalten des Marktgiganten Dentsply Si- rona, der – sozusagen als Krönung – sei- nen „World Congress“ auch noch zeit- gleich mit der IDS durchführte. Der VDDI steht nun vor der Frage, wie er mit diesem im Grunde unsolidari- schen Verhalten umgeht. Zu hören war in den Hallen die Forderung, die Verga- be der attraktiven Hallenplätze für 2023 neu zu organisieren. Das bedeutet: Nichtteilnehmer hätten durch ihre Ab- sage den Anspruch auf besondere Stand- plätze verwirkt. IDS 2021 DIE BESONDERE WAR EIN ERFOLG Für Aussteller und Besucher war diese „besondere“ IDS 2021 sicherlich ein Treffen unter völlig anderen Vorzeichen. Noch vor wenigen Monaten schien die Durchführung der Messe mehr als zweifelbehaftet. Ihre Umsetzung trotz der Widrigkeiten dürfte deshalb Signalcharakter haben. Mark Stephen Pace auf der Eröffnung der IDS Foto: Koelnmesse GmbH / IDS, Uwe Weiser Ein Blick in Halle 10.2. Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx zm 111, Nr. 20, 16.10.2021, (1988) 94 | ANZEIGE

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