Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 111, Nr. 21, 1.11.2021, (2058) Kofferdam erfolgten die Kariesexka- vation und eine präendodontische Aufbaufüllung mit Composite. Die intrakanaläre Diagnostik ergab eine vollständige Pulpanekrose und im Rahmen der Instrumentierung der Wurzelkanäle eine spontane Eiterent- leerung aus der periapikalen Region. Nach erfolgter Aufbereitung und Des- infektion aller Wurzelkanalabschnitte wurde der Zahn verschlossen (Abbil- dungen 1C und 1D). Auf die syste- mische Gabe von Antibiotika wurde aufgrund der lokalen Symptomatik und des fieberfreien Zustands der Pa- tientin verzichtet. Nach sieben Tagen waren die Symptome rückläufig. Nach einer erneuten Eröffnung und Desinfektion erfolgten fünf thermo- plastische Wurzelkanalfüllungen mit nachfolgender Composite-Restauration und anschließender radiologischer Kontrolle. Sechs Monate postoperativ erfolgte eine klinische und radiologische Un- tersuchung. Die Patientin gab voll- ständige Beschwerdefreiheit an. Zahn 46 zeigte keine Lockerungsgrade, und die parodontalen Regionen waren normal mit sechs Sondierungstiefen zwischen 1 bis 3 mm. Es erfolgte die Empfehlung zur Teilüberkronung durch den Hauszahnarzt. Nach 24 Monaten erfolgte wieder eine klinische und radiologische Untersuchung. Die interradikuläre Aufhellung hatte sich weiter ver- kleinert, das Periodontalligament er- schien im 2-D-Röntgenbild normal. Im Bereich der distalen Wurzel mit zwei Kanälen zeigte sich eine deut- liche Verringerung der periapikalen Aufhellung, während an der mesialen Wurzel mit drei Kanälen lediglich eine diskrete Auflösung des periapika- len Ligaments vorlag (Abbildungen 3 und 4). FAZIT FÜR DIE PRAXIS Der kariesbedingte Untergang der Kronenpulpa und aller fünf Wurzel- pulpen kann zur Stagnation oder Abb. 2: Klinischer und radiologischer Befund nach der thermoplastischen Wurzelkanalfüllung Abb. 3: Verlaufskontrollen: A: Ausgangsbefund B: sechs Monate nach Wurzelkanalfüllung C: nach 24 Monaten D: nach 48 Monaten mit insuffizienter Teilkrone distal: Wenn die Primärversorgung vor vier Jahren mit einer Restauration aus einer adäquaten Goldlegierung erfolgt wäre, hätten der jungen Patientin zwei Wiederholungsbehandlungen erspart werden können. Quelle: Tomas Lang Quelle: Tomas Lang 44 | ZAHNMEDIZIN

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