Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 111, Nr. 21, 1.11.2021, (2096) APOBANK-UMFRAGE Nachhaltigkeit braucht Unterstützung In Deutschland managen über 100.000 Arztpraxen, rund 50.000 niedergelassene Zahnärzte und knapp 19.000 Apotheken die ambulante Versorgung. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat 500 gefragt, wie es um die Nachhaltigkeit in ihren Praxen und Apotheken bestellt ist, wie hoch das Thema gerankt wird und welche Hindernisse es gibt. F ür 61 Prozent der befragten Heilberufler hat Nach- haltigkeit einen hohen, für 28 Prozent sogar einen sehr hohen Stellenwert. Auf einer Skala von 1 (nicht nachhaltig) bis 10 (sehr nachhaltig) bewerten sie ihre Pra- xen und Apotheken durchschnittlich mit 6,2. Die größten Treiber für mehr Nachhaltigkeit sind für sie die eigene Überzeugung und die soziale Verantwortung gegenüber der nachfolgenden Generation. Fast alle abgefragten ökologischen Maßnahmen werden von mindestens der Hälfte der Niedergelassenen bereits berücksichtigt – allem voran das Entsorgungsmanage- ment, wie Mülltrennung, Recycling und die Nutzung von Mehrwegprodukten. Dicht gefolgt von einem ressourcen- schonenden Energieverbrauch, sei es durch Ökostrom oder durch energieeffiziente Geräte, und der Digitalisie- rung im Sinne einer papierlosen Praxis oder Apotheke. Die Mehrheit handelt vor allem aus persönlicher Über- zeugung und weil sie sich gesellschaftlich verantwortlich fühlt. Aber klar: Auch die Senkung der Betriebskosten spielt eine Rolle. Auf der anderen Seite bremsen fehlende nachhaltige Alternativen sowie ein hoher Zeit- und Kostenaufwand die Entwicklung aus ihrer Sicht aus. Denn Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit müssten zugleich natürlich auch wirtschaftlich sein. VERANTWORTLICH IST DIE POLITIK – UND MAN SELBST Mit 90 Prozent sind sich fast alle darin einig, dass Maß- nahmen, die einen positiven Effekt auf Umwelt und Klima haben, gleichzeitig die Gesundheit verbessern und die Lebensqualität steigern. Um eine nachhaltigere Ge- sundheitsversorgung voranzutreiben, sehen 88 Prozent die Politik in der Verantwortung. 75 Prozent fühlen sich aber auch selbst dafür zuständig, Patienten und Kunden zu einer nachhaltigen Lebensführung zu animieren. Mehr als die Hälfte der befragten Heilberufler nimmt eine Zunahme der gesundheitlichen Auswirkungen wahr, die aus der Klimaverschmutzung resultieren. Als deutliche Lehre aus der Corona-Pandemie offenbart die Umfrage einen starken Wunsch nach einer nach- „Ich würde meine Praxis gerne papierloser gestalten, scheitere jedoch an den von mir zu tragenden Kosten für die technische Umsetzung.“ Fachärztin, 49 Jahre „Staatliche Förderungsanreize wären super.“ Apothekerin, 53 Jahre Foto: AdobeStock_Syda Productions Quelle: apoBank 82 | POLITIK

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