Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 111, Nr. 21, 1.11.2021, (2107) vermindert ist, was auch einen langsameren Abbau des parodontalen Knochens zur Folge haben könnte. Der zweite Ansatz beruht auf der Annahme, dass PPIs, wenn sie das Darmmikrobiom verändern und möglicher- weise ebenfalls das parodontale Mikrobiom beeinflussen könnten. Auch könnten sie Einfluss auf die Entzündungs- regulation haben. Die Studienergebnisse eröffnen neue Perspektiven, ob- gleich zwei schwerwiegende Kritikpunkte bestehen: Zum einen ist die Kohorte der PPI-Studienpatienten sehr klein und die Angaben zur Medikamenteneinnahme durch die Selbstauskunft sind teilweise ungenau, was die Aussage- kraft der Ergebnisse schmälert. Zum anderen bleibt unklar, zu welchem Zeitpunkt die Sondierungstiefen aufgenommen wurden und ob der Untersuchungszeitpunkt bei allen inkludierten Patienten gleich war, wobei unterschiedliche Untersuchungszeit- punkte die Ergebnisse verzerren würden. nl Originalpublikation: Chawla BK, Cohen RE, Yerke LM (2021): Association between proton pump inhibitors and periodontal disease severity. Clinical and Experimental Dental Research Weitere Quelle: Mössner J: The indications, applications, and risks of proton pump inhibitors – a review after 25 years. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 477–83. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0477 ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN VERLUST VON MITGLIEDSAUSWEISEN Folgende Ausweise wurden verloren, gestohlen beziehungsweise nicht zurückgegeben und werden für ungültig erklärt: Nr. 10120 von Dr. Dagmar Jütte Nr. 7456 von Dr. Eberhard Rüden Nr. 7345 von Dr. Hagen Vöhrs Nr. 7051 von Dr. Inga Vöhrs Nr. 3449 von Dr. Sabine Wolter Hannover, den 04.10.2021 PROTONENPUMPENINHIBITOREN Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind Medikamente, die unter anderem zur Behandlung von säurebedingten Magenbeschwerden wie Sodbrennen oder gastro- oesophagealer Refluxkrankheit eingesetzt werden. Weiterhin können sie bei der Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika oder ASS zur Sekundärprophylaxe gastroduodenaler Läsionen eingesetzt werden. Zu den bekanntesten Präparaten gehören Pantoprazol oder Omeprazol. Sie wirken durch Hemmung der H+/K+-ATPase reduzierend auf die Magensäureproduktion. Aufgrund der pH-Wert-Änderung ändert sich auch das gastro- intestinale Mikrobiom. Als unerwünschte Arzneimittel- wirkung wird eine verminderte Aufnahme von Calcium und Vitamin-D und daraus resultierend ein erhöhtes Osteoporose-Risiko diskutiert. In den USA gehören PPI zu den zehn am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Auch in Deutschland stiegen die Verordnungen über Jahre hinweg besorgnis- erregend stark an. Der Arzneiverordnungs-Report des wissenschaftlichen Instituts der AOK vermeldete 2019 erstmals ein unverändertes Niveau der PPI-Verschreibungen im Vergleich zum Vorjahr 2018. Mit einem Verordnungs- volumen von etwa 3,65 Milliarden Tagesdosen ist der Wert aber immer noch 70 Prozent höher als vor zehn Jahren. ZAHNMEDIZIN/BEKANNTMACHUNGEN | 93

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