Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 111, Nr. 22, 16.11.2021, (2144) W ir wollen nach außen ein ge- meinsames berufspolitisches Signal geben“, erklärte BZÄK- Präsident Prof. Dr. Christoph Benz zum Auftakt der Bundesversamm- lung, die mit 166 Delegierten unter Pandemiebedingungen und Hygiene- regeln live in der Gartenhalle in Karlsruhe durchgeführt wurde. Benz‘ Appell: Der Berufsstand müsse seine Zukunft in Einigkeit gestalten. Mit Blick auf das Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Kassen- zahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Wolfgang Eßer, in seinem Grußwort, dass das duale System von gesetzlicher und privater Kranken- versicherung weiter Bestand haben soll. Für ihn ebenfalls positiv: die be- absichtigte Stärkung der Prävention. Hier forderte Eßer, dass vulnerable Gruppen besonders berücksichtigt werden müssen. Auch im Bereich PAR soll die Prävention jetzt weiter- entwickelt werden. Gemeinsam müsse man dazu ein evidenzbasiertes Kon- zept in dieser Legislaturperiode er- arbeiten. Ein ganz zentrales Anliegen für Eßer: „Wir müssen den Erhalt und die Stärkung der Selbstverwaltung zur Richtschnur unseres Handelns machen.“ 147 TAGE IM AMT „147 Tage ist der neue Geschäftsfüh- rende Vorstand jetzt im Amt“, sagte Benz: „Wir wollen konkret aus der Perspektive der Praxis heraus Dinge verändern. Und wir müssen ganz neu denken.“ Ein wichtiger Schwerpunkt sei die GOZ, sowohl mit Bezug auf die jetzige Praxis wie auch auf eine strategische Weiterentwicklung. Ein neues Projekt sei die Zukunftswerk- statt, bei der junge Kolleginnen und Kollegen Impulse für die zukünftigen Belange der Berufsausübung geben sollen. Weiter auf der Agenda: eine Verwaltungsreform mit einer Ver- schlankung und Straffung der Aus- schussarbeit. Weitere thematische Schwerpunkte werden auch die „stär- kere Awareness für das Thema PAR“ sowie der Kampf gegen Fremdkapital bei MVZ sein. Perspektivisch gesehen sollen die Bereiche Prävention und PAR sowie Zahnmedizin in der Pflege an Bedeutung gewinnen. Es gehe da- rum, neue Handlungsfelder und Be- reiche zu erschließen. „Lassen Sie uns Veränderung als Chance begreifen und die Zukunft gemeinsam gestalten“, appellierte Benz an die Delegierten. Vizepräsident Konstantin von Laffert übte in seinem Bericht scharfe Kritik an der wachsenden Zahl von Finanz- investoren im zahnärztlichen Bereich: „Sie sind dort absolut überflüssig.“ Von Laffert warnte vor den Konse- quenzen wie etwa Umsatzdruck und Qualitätsverlust: „Wir sind Frei- und BUNDESVERSAMMLUNG DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER (BZÄK) „Lassen Sie uns Veränderungen als Chance begreifen!“ Eine standespolitische Aufbruchsstimmung signalisierte der neue Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahn- ärztekammer (BZÄK) auf der Bundesversammlung am 29. und 30. Oktober in Karlsruhe. Auch mit Blick auf eine mögliche Ampelkoalition präsentierte das Präsidium viele neue Ansätze und Ideen. Die Delegierten bestätigten den Kurs mit einem Beschluss zur Regulierung von Fremdkapital in der Zahnmedizin und einer „Karlsruher Erklärung“ zur GOZ. Fotos: BZÄK/Tobias Koch BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz BZÄK-Vizepräsident Konstantin von Laffert 18 | POLITIK

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