Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 111, Nr. 22, 16.11.2021, (2184) darüber hinaus. So publizierte er 1977 im „Journal of the American Dental Association“ (JADA) mit Ko- autoren den Beitrag „The importance of developing teamwork between dentists and physicians“, der die Vor- züge eines gemeinsamen Unterrichts von Studierenden der Medizin und der Zahnheilkunde herausstellte. Er beschrieb am Beispiel von zwei Pa- tientenfällen den Mehrwert seines fächerübergreifenden Ausbildungs- konzepts, bei dem „seine“ Zahnmedi- zinstudenten an der LSU gemeinsam mit Medizinstudenten der Tulane University Patienten untersuchten und Berichte für ihre Kommilitonen erstellten. Beim ersten Fall – einem Mann, der wegen Hämorrhoiden be- handelt wurde – zeigte sich im Rah- men der gemeinsamen Befundung, dass dieser an Mundkrebs erkrankt war; und bei einer Frau, die an beid- seitigem gustatorischem Schwitzen litt, konnte eine frühere Parotidekto- mie als Ursache identifiziert werden. Odenheimer gelangte in besagtem Beitrag zu der Schlussfolgerung, dass „the team approach to total health care can benefit both the patients and the dental and medical students involved“ [Odenheimer et al., 1977]. ÄRZTE UND ZAHNÄRZTE WAREN FÜR IHN EIN TEAM Daneben beschäftigte er sich mit den Formen und Ursachen der Zahnretention [Odenheimer, 1958], der Ätiologie des offenen Bisses [Odenheimer, 1964 und 1966] und der möglichen Rolle von Dentikeln bei der Entstehung einer Pulpitis [Odenheimer, 1967]. Weitere Arbeits- gebiete waren der Zusammenhang von Poliomyelitis und Zahnheil- kunde [Odenheimer, 1961], Themen an der Schnittstelle von Zahnheil- kunde und Hals-Nasen-Ohren-Heil- kunde, orale Symptome der Sichelzel- lanämie [Odenheimer/Paolini, 1965], die Möglichkeiten und Grenzen der Vitalfärbung bei der Krebsfrüherken- nung und die Eignung des Antimeta- boliten 5-Fluorouracil als Mittel zur Behandlung von Schleimhautkrebs. Odenheimer erlangte eine Vielzahl von herausgehobenen Ämtern, Eh- rungen und Auszeichnungen. So war er von 1950 bis 1955 Vorstandsmit- glied der YMCA. 1954 wurde er zum Fellow der „American Academy of Oral Pathology“, 1965 dann zum Fellow des „American College of Dentists“ ernannt. 1969 wurde er in den Vorstand der „New Orleans Can- cer Association“ berufen und 1970 ins Editorial Board des „Journal of KARRIERE IM AUSLAND Deutschsprachige Zahnärzte und ihre Erfolge in der Emigration \ zm 15-16/2021: Hermann Becks \ zm 17/2021: Gertrud Harth \ zm 18/2021: Georg Hindels \ zm 19/2021: Hermann Prinz \ zm 20/2021: Bálint Orbán \ zm 21/2021: Fritz Benjamin \ zm 22/2021: Kurt Odenheimer \ zm 23-24/2021: Erwin Neu \ zm 1-2/2022: William Grossmann \ zm 3/2022: Max Oppenheim \ zm 4/2022: Rudolf Kronfeld \ zm 5/2022: Hans-Jacques Mamlok Foto: AdobeStock_dadanya / AdobeStock_Framestock / AdobeStock_Archivist / AdobeStock_Antonio Gravante / AdobeStock_Alliance 58 | GESELLSCHAFT

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