Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

Die Fit-Bildungs-GmbH übernimmt die schulische Ausbil- dung. Der Unterricht findet an zwei Tagen in der Woche von 8 bis 15 Uhr statt. Im Unterschied zur regulären ZFA-Ausbildung dauert die Umschulung nur zwei statt drei Jahre. Außerdem findet die Zwischenprüfung bereits nach einem Jahr statt. Das Ziel bleibt dasselbe: Die Prü- fung zur ZFA erfolgreich vor der Zahnärztekammer abzu- legen. „Es handelt sich um einen anerkannten Berufs- abschluss“, betont Barm. Trotz der Verkürzung werde alles durchgenommen, der Unterrichtsstoff lediglich anders integriert. Ein weiterer Unterschied zur regulären Ausbildung besteht darin, dass die Umschüler keine Ausbildungsvergütung von ihrem Arbeitgeber erhalten, sondern von der Bundes- agentur für Arbeit und dem Jobcenter finanziert werden. „Es handelt sich um Empfänger von Arbeitslosengeld I und II, die während der Umschulung im Leistungsbezug bleiben“, erklärt Barm. Die Maßnahme wird durch das Qualifizierungschancengesetz (QCG) I gefördert. Barm geht davon aus, dass 95 Prozent der Quereinsteiger die Um- schulung erfolgreich abschließen werden. Die Abbruch- quote liegt sonst bei 10 Prozent. Marcel Hendrich ist der einzige Mann in der Klasse. Der 35-jährige Magdeburger hat nach dem Abitur erst Chemie und Elektrotechnik studiert, aber beides abgebrochen. Als er im Jobcenter gefragt wurde, ob er sich vorstellen kann, im medizinischen Bereich zu arbeiten, absolvierte er ein vier- monatiges Praktikum bei einem Zahnarzt, das ihm sofort gefallen hat. „Das Feedback von Patienten, die wieder schmerzfrei aus der Praxis gehen können, gibt mir ein gutes Gefühl“, betont Hendrich. Er empfinde die Arbeit mit Pa- tienten deshalb als sehr erfüllend. Das Jobcenter habe ihn auch auf die Umschulung aufmerksam gemacht. „Mir ge- fällt meine Arbeit in der Praxis. Es ist eine schöne familiäre Atmosphäre. Ich habe ein tolle Chefin, die alle Fragen be- antwortet und arbeite mit netten Kollegen zusammen“, sagt er. Auch er kann sich vorstellen, nach der Umschulung weiter in der Praxis zu arbeiten. Die theoretische Ausbil- dung finden er und auch Hentschel gut und verständlich. ES GEHT DARUM, FACHKRÄFTE AUSZUBILDEN „Das Projekt zielt darauf ab, Fachkräfte für die Zahnarzt- praxen auszubilden“, verdeutlicht Cornelia Stapke, Mit- arbeiterin der Zahnärztekammer. „Die Praxen verzeichnen einen massiven Fachkräftemangel, dem dringend ent- gegengewirkt werden muss!“ Ob das Projekt eine Zukunft hat, sei davon abhängig, wie erfolgreich der erste Durch- gang wird: „Ob dieses Modell einen Beitrag leisten kann, wird sich nach den zwei Jahren zeigen. Wenn die Um- schüler die Ausbildung erfolgreich abschließen und die Zahnarztpraxen dann als Fachkräfte unterstützen kön- nen, werden wir sicher über eine Fortsetzung des Projekts nachdenken.“ ak Am ersten Schultag stand das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. Fotos: Fit-Bildungs-GmbH Bis Ende des Jahres läuft noch die Übergangsfrist, dann ist ein Teil des papiergebundenen Verfahrens passé und die Übermitt- lung der AU-Daten erfolgt digital auf direktem Weg von der Zahnarztpraxis an die Krankenkasse. Erste Erfahrungen mit der eAU liegen in einigen Praxen bereits vor. Wie verlief nun der Start? Funktioniert das Zusammenspiel von elektronischem Heilberufs- ausweis (eHBA), KIM und PVS? Das will die gematik von Ärzten und Zahnärzten wissen und lädt dazu zum Austausch ein. NEWS BEFRAGUNG ZUR ELEKTRONISCHEN ARBEITSUNFÄHIGKEITSBESCHEINIGUNG SAGEN SIE DER GEMATIK NOCHMAL IHRE MEINUNG! Seit dem 1. Oktober 2021 wurde mit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) begonnen. Nutzen Sie die eAU bereits aktiv? Wenn ja, teilen Sie Ihre Erfahrungen doch mit Ihren Kollegen: Die gematik lädt zum Austausch ein. Insgesamt zwei Termine sind per Videokonferenz (MS-Teams) vorgesehen. Dort besteht für Sie die Möglichkeit, direkt Ihre Meinung zu äußern und Fragen zu stellen beziehungsweise zu beantworten. ck Die Termine sind: Mittwoch, den 17.11.2021, 16.00 bis 17:30 Uhr und Freitag, den 19.11.2021, 14.00 bis 15:30 Uhr Über diesen Link melden Sie sich an: https://bit.ly/zm_gematik zm 111, Nr. 22, 16.11.2021, (2222) 96 | PRAXIS

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