Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

A ller Anfang ist bekanntlich schwer – das gilt auch für die Standespolitik. Die größte Hürde besteht darin, zum Mitglied der Kammerversammlung gewählt zu werden. Als standespolitischer Neuling und junger Kollege muss man sich deshalb umso mehr an- strengen, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Vorfeld der Wahlen im Sommer 2020 habe ich deswegen meine re- gionalen Kolleginnen und Kollegen in ihren Praxen besucht, mich per- sönlich vorgestellt und meine Ideen von moderner Standespolitik prä- sentiert. Denen ist vor allem eines klar geworden: Da will sich jemand für die regionale Kollegenschaft engagieren – über das normale Maß hinaus. Dafür gab es reichlich Zustimmung und Bestätigung, die mich in diesem Prozess sehr unter- stützt und ermutigt haben. „WENN NICHT DU, WER DANN?“ STIMMT! Unverhofft erhielt ich WhatsApp- Nachrichten ehemaliger Kommilito- ninnen und Kommilitonen: „Wenn nicht du, wer dann? Klasse, dass du dich für uns einsetzt!“ Dass ich dann gleich im ersten Anlauf zum Mitglied der Kammerversammlung gewählt worden bin, hat wohl einige „alte Hasen“ erstaunt, mich aber dafür umso mehr mit Vorfreude auf die vor mir liegenden Herausfor- derungen erfüllt. Im Herbst 2020 wurde ich dann auch noch zum De- legierten der Bundesversammlung der BZÄK ernannt. Engagement wird gesucht und schlussendlich auch belohnt. In meiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses „Beruflicher Nach- wuchs, Praxismanagement und Fa- milie“ war ich überrascht davon, wie viel Beachtung juristischen Aspek- ten geschenkt werden muss. Es ist ein gutes Gefühl, dass der gesamte Vorstand und die Verwaltung der Zahnärztekammer Niedersachsen standespolitischen Neulingen wie mir aufgeschlossen gegenüberstehen und diese aktiv unterstützen. Mei- ner Meinung nach ist dies eine wichtige Grundvoraussetzung, um dem Nachwuchs Lust auf Standes- politik zu machen. Leider scheint dies nicht in allen standespolitischen Gruppierungen gegeben zu sein: So komme ich stark ins Grübeln, wenn ich lese, dass ein neu gewählter Bundesvorstand des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) vor allem die junge Genera- EIN JUNGER DELEGIERTER BERICHTET „Wir müssen die Standespolitik entstauben!“ Fabian Godek Standespolitik, das sind eingestaubte Strukturen und endlose Sitzungen, an deren Ende eh nichts für die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen herausspringt? Blödsinn. Ich bin 30 Jahre alt und seit gut einem Jahr als Delegierter aktiv. DR. FABIAN GODEK \ geboren 15.8.1991 in Bückeburg \ aufgewachsen in Porta Westfalica \ Studium 2010–2015 in Göttingen \ Assistenzzeit in Göttingen und Rinteln \ Angestellter Zahnarzt in Rinteln \ Praxisübernahme im Januar 2019 als BAG mit Lisa Piecha \ Seit 2020 Mitglied der Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen und Delegierter der Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer \ 2021 Promotion in Göttingen zum Dr. med. dent. Zwischen der BZÄK-Bundesversamlung in Karlsruhe und der Versammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen in Hannover zieht der 30-jährige Dr. Fabian Godek ein Resümee nach gut einem Jahr Standespolitik. Foto: zm-sr 98 | ZM-STARTER

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