Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
nen mit Invasion der benachbarten weichgewebigen Strukturen [Simon et al., 2004]. Das röntgenologische Erscheinungs- bild ist variabel und reicht von uni- lokulären, röntgentransparenten Be- funden bis zu multilokulären oder auch wabenartigen Manifestationen, wodurch die Abgrenzung von ande- ren odontogenen Läsionen erschwert wird. Zur Darstellung der intraossären Ausdehnung und der angrenzenden Weichgewebebeteiligung sind die Computertomografie und die Magnet- resonanztomografie der konventio- nellen Röntgenbildgebung überlegen und verbessern die radiologische Dif- ferenzialdiagnose zu einem odonto- genen Fibrom, einem ameloblasti- schen Fibrom, einem Odontom oder einem Ameloblastom [Boffano et al., 2011]. Im Unterkiefer sind speziell die Molarenregionen Prädilektions- stellen für Myxome [Simon et al., 2004; Buchner et al., 2006]. Eine kor- tikale Expansion oder auch eine Per- foration der Kieferknochen sind in der Regel Kennzeichen von odonto- genen Myxomen. Entgegen einem destruierend wachsenden Prozess zer- setzen sie den umgebenden Knochen und das Weichgewebe durch Expan- sion. So besitzen sie keine Kapsel und sind schlecht abgrenzbar. Mikrosko- pisch zeigt sich reichlich vorhande- nes mucoides und myxoides Stroma mit zufällig orientierten spindel- oder sternförmigen Zellen [Martínez-Mata et al., 2008]. Seit Thoma und Goldman das odon- togene Myxom 1947 erstmals in der Literatur beschrieben haben, erschie- nen diverse Fallstudien mit ossär lo- kalisierten odontogenen Myxomen. Ein Befund – wie im beschriebenen Fall – ohne knöcherne Beteiligung ist dabei eine Seltenheit mit wenig Evidenz zur Auftretenshäufigkeit. Bei beiden Formen des odontogenen My- xoms sollte als Therapie die operative Entfernung gewählt werden. Nach dem aktuellen Stand der Wissen- schaft kann kein Vorteil zwischen radikalem und konservativem Vor- gehen herausgestellt werden. \ CME AUF ZM-ONLINE Weichteilmyxom ohne knöcherne Beteiligung Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. DR. DR. DANIEL G. E. THIEM Weiterbildungsassistent Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: privat zm 111, Nr. 23-24, 1.12.2021, (2319) T h e r e i s n o s u b s ti t u t e f o r q u a l i t y Die Spezialisten für Härtefälle Jetzt bestellen! busch-dentalshop.de ZIRAMANT-Schleifer ideal für die Bearbeitung von Zirkonoxid/Keramik Spezialdiamantierung hohe Abtragsleistung hohe Standzeit ZAHNMEDIZIN | 69
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