Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
zm 111, Nr. 23-24, 1.12.2021, (2321) die Möglichkeit Beschwerden vor- zubeugen, empfiehlt die Physiothera- peutin Merz. Eine andere, intensive Form von Bewegung für die Füße ist Toega. Der Barfußcoach Emanuel Bohlander und sein Team sind dabei, den Begriff hierzulande bekannt zu machen. Das Wort Toega ist ein Kompositum aus „toe“, englisch für Zehe, und Yoga. Toega soll dabei helfen, die Füße zu stärken. Durch Dehnen, Strecken und Kräftigung sei es möglich, den Fuß bewusster wahrzunehmen, die Mobilität wiederherzustellen und die einzelnen Zehen steuern zu lernen. „Ohne eine korrekte Ausrichtung der großen Zehen, kann es zur typischen Knick- und Senkfußsymptomatik kommen, die sich ungünstig auf die gesamte Körperstatik auswirkt“, erklärt Per-Olof Waßen, Ausbilder bei der Barefoot-Academy . Die Barfoot- Academy wurde 2015 in Düsseldorf von Bohlander gegründet. Neben dem Kursangebot für gesunde Füße und eine natürliche Geh- und Lauf- bewegung werden dort auch neue Coaches ausgebildet. Mögliche Folgen einer ungesunden Arbeitshaltung könnten Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenbeschwerden sein. „Die Plantarsehne, die sich zwischen Fußballen und Ferse an der Fußsohle befindet, und die den Fuß stützende Muskulatur ermüden schnell und können Schmerzen im Fuß hervor- rufen“, sagt Waßen. Und durch Kom- pensationshaltungen könnten die Schmerzen wiederum zu Fehlhaltun- gen führen. ODER AM KNIE, AN DER HÜFTE ODER DER PLANTARSEHNE? „Die Toega-Übungen sollte man min- destens fünf Wochen hintereinander zweimal fünf Minuten lang machen, um den Fuß deutlich stärker zu sen- sibilisieren“, betont Waßen. Bei lan- gem, anhaltendem Stehen empfiehlt er außerdem eine fünfminütige Sitz- pause pro Stunde sowie regelmäßiges Auskneten der Füße, möglichst zwei- mal täglich. ak • Gummiband um beide großen Zehen legen • Füße soweit auseinander stellen bis die Zehen weit nach außen stehen • beide oder je einen Zeh(en) anheben und halten • die Füße bleiben gerade stehen • je nach Anstrengung halten und wieder absetzen • die großen Zehen zum höchsten Punkt ziehen • zur Seite locker lassen und die Zehen vom Gummiband zusammenziehen lassen • die Zehen sinken etwas ab, sollen aber noch über dem Boden gehalten werden • Position circa 30 Sekunden halten • im Fersensitz die Zehen beider Füße aufstellen • das Gesäß so weit wie möglich zu den Fersen bringen • wenn möglich auf die Fersen setzen • der Trainingseffekt kann durch Nachhintenlehnen verstärkt werden • mit den Händen auf die Fersen stützen und nach hinten in die Zehen wippen, ist eine weitere Steigerung PRAXIS | 71
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