Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
zm 111, Nr. 23-24, 1.12.2021, (2322) SONDERAUSWERTUNG CORONA ZUM ZAHNÄRZTE-PRAXIS-PANEL (ZÄPP) Akute Einschnitte mit anschließenden Erholungseffekten Dennis Guhl, Martin Jäkel Gerade läuft die vierte Runde des Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) zur Kosten- und Versorgungsstruktur der vertrags- zahnärztlichen Praxen. Jetzt liegt die Sonderauswertung 2020 zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Zahn- arztpraxen vor. Ein erstes Fazit: Zwar gab es kurzfristig drastische Einschnitte, jedoch sind die meisten Zahnärztinnen und Zahnärzte mit einem blauen Auge durch die Pandemie gekommen. D ie letztjährige Erhebung des ZäPP hatte als Zusatz einen Sonderteil, der sich mit dem damals wie heute relevanten Thema der Corona-Pandemie beschäftigte. Obwohl der Sonderteil freiwillig war, haben knapp 2.500 Zahnärztinnen und Zahnärzte diese zusätzlichen Fra- gen beantwortet – dafür spricht die KZBV den Teilnehmenden nochmals ihren besonderen Dank aus. Dass so viele der Kolleginnen und Kollegen den Sonderteil ausgefüllt haben, zeigt deutlich das hohe Engagement der Zahnärzteschaft. Die durch die Sonderauswertung ge- wonnenen Informationen waren nicht nur hilfreich für die KZBV, um sich ein Bild von den konkreten Aus- wirkungen der Pandemie auf die Pra- xen zu machen, sondern sie konnten auch an verschiedenen Stellen harte Fakten und Hintergründe liefern, um in Verhandlungen mit den Kranken- kassen die Forderungen der KZBV für die Zahnärzteschaft zu belegen und durchzusetzen – sei es bei den regu- lären Punktwertverhandlungen, aber auch beim erfolgreich verhandelten Pandemiezuschlag in Höhe von 275 Millionen Euro, der die besonderen Aufwände der Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte aufgrund der Corona- Pandemie abgelten soll. EINGEBROCHENE PATIENTENZAHLEN Vor allem in den Patientenzahlen spiegelt sich der Pandemieverlauf wider: Das erste Quartal zeigt noch ein gemischtes Bild, jedoch macht sich bereits der Beginn der Pandemie im März bemerkbar, denn immerhin 37 Prozent der Praxen berichteten von bis zu 20 Prozent gesunkenen Patientenzahlen gegenüber dem Vor- jahresquartal. Im zweiten Quartal, dem vorläufigen Höhepunkt der Pan- demie, hatte jede zweite Praxis einen Rückgang der Patienten von bis zu 20 Prozent zu verzeichnen; weitere knapp 25 Prozent der Praxen melde- ten sogar einen noch stärkeren Rück- gang (teilweise mehr als 40 Prozent), bevor sich im dritten Quartal die Lage wieder normalisierte. Einen direkten Einfluss hatte diese Entwicklung auf die Einnahmen der Praxen, wenn auch teilweise mit leichter Verzögerung: Während im ersten Quartal noch kaum Auswir- kungen zu erkennen waren, hatten 42 Prozent der Praxen im zweiten Quartal mit einem Rückgang der Ein- Z ä PP 26,0 10,6 25,1 28,9 12,7 25,5 36,6 41,8 38,4 7,2 27,4 8,9 1,3 7,5 2,1 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal Wie haben sich Ihre Einnahmen gegenüber dem Vorjahresquartal verändert? gestiegen unverändert bis zu 20% gesunken bis zu 40% gesunken über 40% gesunken Anteile in % Quelle: ZäPP 72 | POLITIK
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