Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm 111, Nr. 23-24, 1.12.2021, (2336) DEUTSCHE CLEFT KINDERHILFE Die einheimischen Teams sichern die Versorgung Der Verein, der Spaltkindern in armen Regionen der Welt hilft, setzt seit Jahren auch auf die Ausbildung von Medizinern vor Ort. Diese Strategie hat sich in der Zeit der Pandemie einmal mehr bewährt, weil die Hilfe da bleibt. So werden bis zum Ende dieses Jahres voraussichtlich bis zu 6.500 Operationen durchgeführt worden sein – und damit sogar mehr als vor der Pandemie. W eltweit kommen jedes Jahr etwa 250.000 Kinder mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG) zur Welt. Bleibt diese unbehandelt, kann das je nach Schwere der Ausprägung nachhaltige Beeinträchtigungen für die Gesundheit und das Leben der Kinder bedeuten. Die Deutsche Cleft Kinderhilfe (DCKH) organisiert die Finanzierung der Spalt-Operationen als zentrale Maß- nahme. Die Fehlbildungen werden per oralchirurgischer Operation beseitigt und den Patienten wird dadurch mehr Lebensqualität ermöglicht. Cleft-Kinder haben mitunter schlechte, kariöse Zähne, da die Mundhygiene durch die Spalte erschwert ist. Zum Teil müssen Zähne sogar extra- hiert werden. Außerdem können sich Abszesse im Mund bilden, die unbehandelt bis zur Sepsis führen. In Schwerpunktländern wie Indien, Bangladesch, Bolivien und Pakistan haben die Betroffenen oft keine Lobby. Die Hilfe für Kinder mit LKG-Spalten stützt sich wesentlich auf die Arbeit von Hilfsorganisationen wie der DCKH. „Es mangelt an Spezialisten, die die Behandlung durchführen können. Außerdem ist die OP für Ärzte oft nicht lukrativ“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Alexander Gross, der den Verein 2002 gegründet hat. Die Ärzte und Helfer, die von der DCKH unterstützt werden, sind das ganze Jahr über im Einsatz. Das Besondere am Konzept ist dabei, dass ein Teil der Mediziner vor Ort ausgebildet wird. So sind die Hilfs- einsätze unabhängiger von Restriktionen wie internatio- nalen Reisebeschränkungen möglich und vor allem nachhaltig angelegt. Das hat die Versorgung gerade in den vergangenen zwei Jahren der Coronavirus-Pandemie stabilisieren können. „Es bewährt sich, auch wenn es zwischen 10 und 15 Jahren dauert, bis die Projekte vor Ort nachhaltig etabliert sind“, berichtet Gross. „Über die Operationen hinaus ist dabei der Ausbau der inter- disziplinären Hilfe ein wichtiger Aspekt. Eine umfas- sende Behandlung mit Sprachtherapie, HNO-Heilkunde, Kieferorthopädie und psychosozialer Betreuung trägt wesentlich zur positiven Entwicklung der physischen Gesundheit und Integration der Kinder in Schule und Gesellschaft bei“, erklärt Andrea Weiberg, Geschäfts- führerin der DCKH und Teil der Doppelspitze. IMMER ZUSAMMEN MIT DEN EINHEIMISCHEN KRÄFTEN Neben den Auswirkungen der Pandemie kämpften die Helfer vor Ort in diesem Jahr noch mit anderen Proble- men, etwa politischen Konflikten, die die Arbeit zusätzlich erschweren oder wie in Afghanistan gar unterbrechen. In Bangladesch brachte ein Vater seine kleine Tochter zur Spalt-OP. Die kleine Towa hat diese gut gemeistert. Sie strahlt über das ganze Gesicht. SPENDEN SIE FÜR DIE SPALT-KINDER Eine Spalt-OP kostet 300 Euro, ein COVID-Schutz 50 Euro. Jede Hilfe zählt! Bitte spenden Sie: Deutsche Cleft Kinderhilfe e. V. Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE46 2512 0510 0008 4842 00 BIC: BFSWDE33HAN 86 | GESELLSCHAFT

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