Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

ablösen. Mehr als die Hälfte der unter 40-Jährigen will das E-Rezept auch mit dem Smartphone einlösen und dafür die eigens dafür entwickelte gematik-App verwenden. Mit dem E-Rezept können Zahnarztpraxen ihren Patienten Verordnungen digital übermitteln. Die Versicherten erhalten auf ihrem Smartphone oder als Aus- druck einen Rezept-Code, mit dem sie das E-Rezept in der Apotheke ein- lösen können. Voraussichtlich Mitte 2022 wird die Anwendung verpflich- tend eingeführt, Zahnarztpraxen müssen sie spätestens dann unter- stützen können. Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 2022 wird es die ersten zugelassenen TI-Messenger auf digitalen End- geräten geben, die den Sofortnach- richtenaustausch im Gesundheits- wesen ermöglichen. Wer will, hat damit eine sichere digitale Ad-hoc- Kommunikation. In drei Stufen soll zunächst die Kom- munikation unter Leistungserbrin- gern ermöglicht werden und in der Folge auch mit den Versicherten, etwa im Rahmen eines Telekonsils. Rund ein Drittel der befragten Zahn- arztpraxen steht der Einführung des TI-Messengers laut dem TI-Atlas positiv gegenüber. Der TI-Messenger wird die erste Anwendung sein, die im Sinne der sogenannten TI 2.0 umgesetzt wird. Mit der TI 2.0 soll die TI als eigen- ständiges, geschlossenes Gesund- heitsnetz abgelöst und nach den Pla- nungen der gematik bis Ende 2025 durch ein Modell ersetzt werden, das von überall aus dem Internet erreich- bar ist – und den zurzeit noch zwin- gend notwendigen Konnektor nicht mehr braucht. Für die Anmeldung an die Dienste der TI werden zusätzlich zu den Smartcards (eGK, HBA und SMC-B) digitale Identitäten und so- genannte Identitätsprovider einge- führt, um auch hier die Nutzung zu vereinfachen. Die Antworten der befragten Versi- cherten zeigen trotz bestehender In- formationsdefizite und Datenschutz- bedenken grundsätzlich eine große Offenheit für die TI-Anwendungen, wodurch es in Zukunft voraussicht- lich zu mehr Anwendungsfällen auch in den Zahnarztpraxen kommen wird. Die Zahnarztpraxen, das macht die Umfrage ebenfalls deutlich, sind darauf gut vorbereitet. Vor allem sind sie bereit, die neuen Anwendungen der TI zu nutzen, wenn jene die Praxisabläufe unterstützen und die Versorgung verbessern. Oliver Khan, Referent Abteilung Telematik der KZBV und praktizierender Zahnarzt Als PDF-Dokument finden Sie den TI- Atlas hier. STATEMENT DER KZBV „TESTEN IM GEMATIK-LABOR REICHT NICHT!“ „In der Gesamtschau zeigen die Ergebnisse des TI-Atlas das Potenzial der TI und ihrer Anwendungen deutlich auf. Es gilt jetzt die Informationsdefizite der Patienten aufzulösen und die Datenschutzbedenken der Beteiligten aufzugreifen. Patienten und Zahnarztpraxen erwarten, dass die TI und ihre Anwendungen geräuschlos in den Versorgungsalltag integriert werden. Allein auf diese Weise wird die TI zu weitreichender Nutzung und Akzeptanz gelangen. Die Umfrage hat klargemacht, dass Zahnarztpraxen schon jetzt gut auf Innovationen vor- bereitet sind. Die KZBV wird weiterhin mit Nachdruck von der gematik und dem BMG fordern, dass nur Anwendungen flächendeckenden Einzug in Zahn- arztpraxen halten, wenn diese umfänglich im realen Praxisbetrieb getestet und evaluiert wurden. Dazu genügt das Testen im gematik-Labor nicht.“ Dr. Karl-Georg Pochhammer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZBV zm 112, Nr. 01-02, 16.1.2022, (39) T h e r e i s n o s u b s ti t u t e f o r q u a l i t y Premium Diamantschleifer ... mit überlegener Schleifleistung und optimiertem Kühlmittelfluss. COOL DIAMANT Jetzt bestellen! busch-dentalshop.de PRAXIS | 41

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=