Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 112, Nr. 01-02, 16.1.2022, (6) Foto: Federico Rostagno – stock.adobe.com Leserforum GESCHLECHTERGERECHTIGKEIT AN DER QUOTE FÜHRT KEIN WEG VORBEI Zum „Interview mit Baden-Württembergs KZV-Chefin Dr. Ute Maier: ‚Ohne Quote wird es nicht gehen!‘“, zm 22/2020, S. 42–43. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Art. 3 Abs. 2) Seit zwölf Jahren bin ich Zahnärztin. Seit mehr als fünf Jahren niedergelassene Kieferorthopädin. Zudem bin ich verheiratet – mein Mann ist selbstständig, wir haben zwei Kinder. Vor einem Jahr wurde ich von einem männlichen Kollegen angesprochen, ob ich nicht Lust habe, mich beim Berufsverband der Kieferorthopäden zu engagieren. Als ich direkt dort nachgefragt habe, wurde mir mitgeteilt, dass man erst einige Jahre dabei sein muss, bevor man aktiv mitarbeiten kann. Meine nächste Option: die Landes- zahnärztekammer. Im KFO-Kollegium sagte man mir, als Kieferorthopädin seien die Chancen schlecht, da wir Kiefer- orthopädinnen nur einen kleinen Anteil ausmachen. Zur Erklärung: Zeit habe ich keine übrig, würde mir sie aber sehr gerne für ein Ehrenamt nehmen. Dann habe ich das Interview von Dr. Ute Maier gelesen, online wurde mir das Gespräch 2020 direkt im Anschluss angeboten: Vor einem Jahr hatte Maier zu dem Thema ‚Frauen in der Standespolitik‘ gesagt: „Was muss eigentlich noch alles geschehen“. In diesem Jahr: „Die Quote muss her!“ Eine Bestätigung meines Bauchgefühls – leider, Resignation und das Ehrenamt (zahnmedizinisch) gedanklich an den Nagel gehängt. Mit dem Wiederkehren meines Kampfgeists habe ich zwei kleine Anfragen an den BDK und an die LZK BW gesendet: Bitte um Angabe der Geschlechterverteilung der Mitglieder in den Vorständen, den Ausschüssen und bei Gutachter- Posten. Beim BDK liegt der Frauenanteil unter den Mitgliedern bei 54 Prozent, im Gesamtvorstand bei 26,3 Prozent, im Bundesvorstand bei 14,3 Prozent. Letzteres bedeutet bildlich gesehen, dass auf sieben Posten eine Frau kommt. Die LZK Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm -online. de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestraße 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. 08 | LESERFORUM

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