Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

zm112, Nr. 3, 1.2.2022, (164) KEIN CORONA-BONUS FÜR ZFA „Auch wir sind systemrelevant!“ Eine staatliche Corona-Sonderprämie für MFA und ZFA ist laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) nicht geplant. Die Staatssekretärin verweist auf die Verantwortung der Praxischefs für eine Anerkennung als Ausgleich zur Pandemie-Belastung. Der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) kritisierte diese Absage und organisierte eine neue Protestaktion in Berlin. Unterstützung erhält der VmF von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Auch unter der neuen Bundesregierung wird es zunächst keinen steuerfinanzierten Corona-Bonus für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte (MFA und ZFA) geben. Das geht aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des CSU-Abgeordneten Stephan Pilsinger ans BMG hervor. BMG-Staatssekretärin Sabine Dittmar schrieb: „Nicht alles, was wünschenswert wäre, kann umgesetzt werden.“ Sie verwies auf die Verlängerung der steuer- und sozialversicherungsfreien Corona-Sonderzahlung durch den Arbeitgeber bis Ende März 2022 sowie auf die seit November erhöhte Vergütung für Corona-Schutzimpfungen in den Praxen: „Mit dieser Sonderzahlung können Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber deshalb die Leistung und Unterstützung von MFA anerkennen.“ „DIE ABSAGE IST EINE GROßE ENTTÄUSCHUNG!“ Der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) zeigte sich empört über die Absage. „Diese Antwort macht uns fassungslos, sie ist unfair und geradezu absurd“, sagte VmF-Präsidentin Hannelore König. „Wo bleibt die Stabilität des Systems, wenn der stationäre Sektor und die Pflegeeinrichtungen immer wieder staatlich bezuschusst werden, den Beschäftigten im niedergelassenen Bereich aber kaum ein Dankeschön geboten wird?“ In einem Brandbrief an die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hatte der VmF die fehlende Anerkennung von Leistungen der MFA in der Pandemie wiederholt deutlich kritisiert. Die Absage sei schlicht eine große Enttäuschung. Bei der Protestaktion adressierten die Betroffenen ihr Anliegen noch einmal direkt an die anwesenden politischen Vertreter. König: „Wir konnten in unseren Gesprächen mit den Bundestagsabgeordneten neben der fehlenden Wertschätzung und Anerkennung für die Leistungen der Medizinischen Fachangestellten auch auf die Situation der Zahnmedizinischen Fachangestellten hinweisen. Denn auch sie werden von der Politik und der Öffentlichkeit nicht gesehen, obwohl sie zur kritischen Infrastruktur gehören und an der Seite der Zahnärzteschaft die zahnärztliche Versorgung sichern.“ Und auch die Referatsleiterin Zahnmedizinische Fachangestellte beim VmF, Sylvia Gabel, ist fassungslos darüBZÄK-Vizepräsident Konstantin von Laffert ging mit Kai Whittaker (MdB CDU) ins Gespräch und betonte: „Es ist schon traurig, dass diejenigen, die tagtäglich immense Arbeitsaufkommen bewältigen müssen und zusätzlich Infektionsgefahren ausgesetzt sind, die Wertschätzung für ihre Arbeit auf diese Weise einfordern müssen. Es wäre guter politischer Stil gewesen, eine finanzielle Anerkennung ohne kleinteilige Diskussionen und ohne den Druck der Betroffenen umzusetzen.“ Foto: BZÄK Bei der Versammlung von ZFA und MFA vorm Brandenburger Tor in BerlinMitte brachten die Teilnehmer noch einmal ihren Unmut über die Absage des staatlichen Bonus zum Ausdruck. An ihrer Seite waren auch Vertreter aus Politik und Standespolitik. Foto: VmF 10 | POLITIK

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