Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

zm112, Nr. 3, 1.2.2022, (186) „ELSA“ IST DER CODE FÜRS EISPRINZESSINNEN-KOSTÜM Nicht nur das Arbeitsumfeld, auch der Praxisalltag im Dentiland ist besonders. Morgens trifft sich Heinz mit allen sechs Mitarbeitenden zum gemeinsamen Frühstück in der Küche. In der Mittagspause wird Verstecken gespielt. Heinz beschreibt das Verhältnis zu ihren Angestellten als freundschaftlich, Hierarchien in der Praxis will sie vermeiden. „Das Besondere an unserer Praxis ist der Spirit.“ Wichtiger Pfeiler ihres Erfolgs: Sie nimmt sich rund doppelt so viel Zeit wie üblich für die Behandlungstermine. Damit das Konzept finanzierbar bleibt, müssen die Patienten Zuzahlungen leisten – auch für eine Erstdiagnostik. Dafür kann Heinz dann den Kindern die Zeit geben, die sie brauchen, um sich an die Behandlungssituation zu gewöhnen. Bei ausgesprochen ängstlichen oder traumatisierten Kindern fällt das Codewort „Elsa“. „Elsa“ heißt für Heinz: Zeit für das Eisprinzessinnen-Kostüm! Von einer Märchenprinzessin lassen sich die Kinder zumeist schneller überzeugen, sich untersuchen zu lassen. „Meist ist die Angst wie weggeblasen, wenn sie Elsa sehen.“ Zum Konzept von Dentiland gehört auch, dass die Eltern am Tag vor der Behandlung eine E-Mail mit Hinweisen erhalten, wie sie ihre Kinder bestmöglich auf den Besuch vorbereiten können. So wird empfohlen, anstelle eines Zahnarztbesuchs eine Reise ins Dentiland anzukündigen. Bei den Behandlungen setzt Heinz auf Qualität. Die beginnt schon bei der Ausstattung: „Wir haben alle modernen Geräte, die das Zahnärzte-Herz begehrt“, führt sie aus. Eine Wurzelkanalbehandlung mit einem Mikroskop gehört bei ihr genauso zum Standard wie Zahnfüllungen unter Kofferdam. Darüber hinaus hat sich Heinz der Biologischen Zahnmedizin verschrieben. Dieser Schwerpunkt zieht auch Patienten aus dem Ausland an, da es kaum Kinderzahnarztpraxen mit diesem Angebot gibt. DIE KINDERAUGEN LEUCHTEN – DIE ANGST IST WEG Dass das Konzept funktioniert, sieht Heinz nicht nur an den leuchtenden Kinderaugen, sondern auch am regen Zuspruch der Eltern und der Flut an Terminanfragen. Die mediale Aufmerksamkeit will sie nutzen, um Investoren für ein noch größeres Projekt zu gewinnen: eine Klinik für schwer erkrankte und palliativ betreute Kinder, die so gar nicht an ein Krankenhaus erinnern und ebenso märchenhaft wie Dentiland werden soll. nl Dr. Anne Heinz arbeitete nach ihrem Zahnmedizinstudium in Erlangen mehrere Jahre als angestellte Zahnärztin in verschiedenen Praxen, zuletzt in der Berliner Innenstadt. Berühmt wurde sie als Rapperin „Ansen“. Durch den Wandschrank der „Chroniken von Narnia“ geht es ins Wartezimmer. Foto: zm_nl Heinz im „Ich liebe Umarmungen“-Olaf-Behandlungszimmer (aus „Frozen“ oder deutsch „Die Eiskönigin“). Foto: Dr. Heinz 32 | PRAXIS

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