Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

vielmehr die Anlagerung von fibrösem Gewebe, mineralisiertem Zement und/oder Knochen. Bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum kann es zur Bildung von neuem Gewebe im Wurzelkanal kommen [Andreasen et al., 1995 / 2; Lin et al., 2014]. In tierexperimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass der Verbleib von ursprünglichem Gewebe das Einsprossen des neuen Gewebes positiv beeinflussen kann [Skoglund et al., 1978]. Die Einblutung in den Wurzelkanal wird hier als Leitschiene für einsprossendes Gewebe genutzt. Der Versuch der Revitalisierung stellt einen weniger invasiven Versuch der Zahnerhaltung im Gegensatz zu einem apikalen Plug dar und verfolgt das Ziel einer „biologischen“ Wurzelkanalfüllung. Treffender als der Begriff der Revitalisierung erscheint bei dieser Form der Heilung die Revaskularisierung oder Reparatur der ektopischen Gewebe [Wang et al., 2010; Andreasen et al., 2012]. Im Zahn bildet sich ein histologisch pulpenartiges Gewebe, das nicht wie eine normale Pulpa funktioniert. Hier ist die Reparatur eine Form der Wundheilung [Lin et al., 2014]. Im gezeigten Fall kann man davon ausgehen, dass Knochen in den Apex gewachsen ist. Bei einem Misserfolg der regenerativen endodontischen Behandlung kann man sich die Therapieoption der Apexifikation mit einem apikalen Plug offenhalten. Laut der aktuellen Studienlage haben ein apikaler Plug und die Revitalisierung vergleichbare Prognosen in Bezug auf den Zahnerhalt [Torabinejad et al., 2017; Duggal et al., 2017]. Der Versuch, die Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum unter einer Langzeitmedikation mit Kalziumhydroxid zur Apexifikation zu bewegen, kann sich nachteilig auswirken. Über das häufige Eröffnen des Trepanationszugangs geht stets Zahnhartsubstanz verloren, die Patienten müssen häufiger zum Wechsel der Medikation vorstellig werden, die Frakturgefahr der Zähne ist erhöht und die langfristige Medikation mit Kalziumhydroxyid kann zur Schwächung des Kollagens im Dentin führen [Hülsmann und Schäfer, 2019]. Für das verwendete Biodentine spricht ein geringes Risiko der Zahnverfärbung. Es enthält im Unterschied zu anderen Kalziumsilikatzementen als Röntgenkontrastmittel Zirkondioxid, das seltener zu unerwünschten Zahnverfärbungen beiträgt [Keskin et al., 2015; Camilleri et al., 2015]. Aufgrund des Plugs im koronalen Wurzeldrittel und der ästhetischen Relevanz des Zahns 11 wurde im genannten Fall Biodentine verwendet. Auch nach 18 Monaten konnte klinisch keine Verfärbung der Zahnkrone festgestellt werden. \ Abb. 10: Röntgenkontrollaufnahme nach 18 Monaten Alle Fotos: Magdalena Ibing 14 Tage kostenloser Praxis-Test! Wireless (optional) Praxissoftware -kompatibel Dreifach unterstützte Karies - Diagnostik Full HD-Auflösung Die Multifunktions-Dental -Kamera von Good Doctors. OhneWechseln des Kopfes Maus -Funktion Überzeugen Sie sich von unserer neuesten Innovation ! Good Doctors Germany GmbH Gerhard-Domagk-Straße 2 | 53121 Bonn, Germany www.gooddrs.de info@gooddrs.de Tel.: +49 (0)228 -53 44 14 65 Fax: +49 (0)228 -53 44 14 66 ZAHNMEDIZIN | 39

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