Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

zm112, Nr. 3, 1.2.2022, (202) TIPPS EINER ZAHNÄRZTIN Mit fünf Minuten Yoga zur Entspannung Julia Uhrenbacher Wir Zahnärzte und Zahnärztinnen befinden uns bei der Arbeit in einem ständigen Balance-Akt zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Da ist es wichtig, dass wir lernen, immer wieder unser eigenes inneres Gleichgewicht zu finden – das gilt nicht nur für uns, sondern auch für unser Personal. Diese Yoga-Pausen sind ein sehr guter Ausgleich – und perfekt für den zahnärztlichen Alltag. Wir vereinen Professionalität mit Empathie, höchstes Qualitätsniveau mit Zeitmanagement, Wünsche der Patienten mit versicherungsbedingten Vorgaben und Erwartungen unseres Teams mit unseren eigenen Vorstellungen. Konzentriert und angespannt werden wir allen Anforderungen – so gut wir können – gerecht. Aber um diesen Herausforderungen über Jahre standzuhalten, ist es wichtig, dass wir lernen, uns auf uns selbst zu besinnen. Yoga beschäftigt sich von jeher mit der Thematik des Ausgleichs und der Balance. Besonders hilfreich dabei sind Körperhaltungen (Asanas), die auf Gleichgewicht, sanfte Dehnung und Kräftigung ausgerichtet sind. DIE ÜBUNGEN FUNKTIONIEREN AUCH MIT FFP2-MASKE Wie kleine Yoga-Pausen Ihre Leistungsfähigkeit unterstützen können, zeige ich Ihnen anhand von für den Praxisalltag modifizierten Übungen. Dazu gehören Atemübungen, Yogahaltungen, Entspannungsübungen und zwei kleine Impulse, die Sie sogar während Abb. 1: Atempause in der Atemfülle und in der Atemleere (Puraka Rechaka Kumbhaka) Anleitung zur Durchführung der Haltung: Legen Sie die Handflächen an die unteren Rippen, um die Atembewegungen des Brustkorbs zu spüren. Atmen Sie wie folgt (und justieren Sie die Zeiten gerne so, dass es für Sie passt): - Einatmung für 4 Sekunden - Atempause für 4 Sekunden in der Atemfülle - Ausatmen für 4 Sekunden - Atempause für 2 Sekunden in der Atemleere Wiederholen Sie den Ablauf sechs- bis achtmal. Wirkung: - die Gedanken kommen zur Ruhe - erhöhte Sauerstoffversorgung der Gewebe Vorsicht bei: - hohem Blutdruck - akuten oder chronischen Erkrankungen der Lunge - erhöhten Werten roten Blutfarbstoffs - Neigung zu Schwindel DR. MED. DENT. JULIA CHRISTINA UHRENBACHER Angestellte Zahnärztin in Starnberg, Yogalehrerin (200 Std. Yin Yoga, 500 Std. Hatha Yoga) Foto: Lennart Maximilian Uhrenbacher Abb. 2: Balanceübung (Utthita Hasta Parsvasahita) Anleitung zur Durchführung der Haltung: Stellen Sie sich aufrecht hin. Verlagern Sie das Gewicht auf das rechte Bein. Winkeln Sie Ihr linkes Bein an, greifen Sie das linke Knie und führen Sie es seitlich nach links außen. Halten Sie die Bauchmuskulatur aktiv. Falls nötig, halten Sie sich fest, zum Beispiel an einer Stuhllehne. Wenn Sie stabil stehen, drehen Sie den Kopf nach rechts. Nehmen Sie wahr, wie Ihre Kopfkrone nach oben in Richtung Himmel zieht und Ihr rechter Fuß stabil verwurzelt ist. Bleiben Sie hier für fünf Atemzüge (fünfmal Ein-/Ausatmen). Richten Sie den Blick wieder nach vorne und stellen Sie das linke Bein ab. Wiederholen Sie die Übung auf der anderen Seite. Wirkung: - trainiert die Balance - dehnt den Nacken - aktiviert die Beinmuskulatur Vorsicht bei: - Problemen der Lenden- oder der Halswirbelsäule 48 | PRAXIS

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