Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 4

zm112, Nr. 4, 16.2.2022, (284) Während die Regierung an diesem Nachmittag im Bundestag gegenüber noch über die mögliche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht debattierte, versammelten sich ein weiteres Mal Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den niedergelassenen Praxen zusammen mit Vertreterinnen vom VmF am Brandenburger Tor in Berlin. Die Absage eines staatlichen CoronaBonus an die seit knapp zwei Jahren stark belasteten Berufsgruppen, hatte die ZFA und MFA enttäuscht zurückgelassen. Nun wollen sie weiter kämpfen für die Anerkennung ihrer Leistungen in der Frontline, direkt am Patienten. Auch an diesem Tag hatte VmF-Präsidentin Hannelore König wieder Briefe von ZFA und MFA dabei, die den Verband erreichten und die sie stellvertretend an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) weitergeben wollte. Und nochmals betonte sie, wie ausgelaugt ihre Kolleginnen von der vergangenen Zeit sind. Vor allem die stark von den niedergelassenen Praxen mitgetragene Impfkampagne und der hohe Aufklärungsbedarf der Patienten beschweren den regulären Arbeitsalltag zusätzlich. „Die MFA und ZFA in den niedergelassenen Praxen sind seit Beginn der Pandemie besonders belastet. Neben der ambulanten zahnärztlichen und ärztlichen Versorgung kümmern sie sich auch um die Versorgung von mehr als 90 Prozent der COVID-Patientinnen und Patienten”, erklärte König. „Sie fangen die Überlastungen des öffentlichen Gesundheitswesens auf, sichern den Schutzwall vor den Kliniken, setzen die ständigen Änderungen in der Impf- und Teststrategie um, baden zudem die Kommunikationsfehler zwischen Wissenschaft und Politik aus.” Anfragen, Beschwerden und Drohungen landeten als Erstes bei ihnen als Kontaktpersonen. König: „2020 und 2021 wurden Boni an Kliniken und Pflegeeinrichtungen ausgeschüttet, 2022 sind weitere geplant. Nur das große Engagement der Beschäftigten in den Arzt- und Zahnarztpraxen in der Pandemie und ihre wertvollen Leistungen werden dauerhaft nicht anerkannt.” PROTESTAKTION „ZFA IM NEBEL“ UND „MFA AM LIMIT“ An der Seite der Patienten, von der Politik vergessen Während die Regierung im Bundestag gegenüber über die mögliche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht debattierte, initiierte der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) eine erneute Protestaktion vor dem Brandenburger Tor. Dort versammelten sich zur dritten Mal Zahnmedizinische und Medizinische Fachangestellte – unterstützt von der Standespolitik. MFA SIND KLINIK-BESCHÄFTIGTEN GLEICHZUSTELLEN „Alle Beschäftigten im Gesundheitswesen arbeiten mit großem Engagement daran, die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu bewältigen. In der aktuellen Phase müssen die Kliniken weiter entlastet und möglichst viele Patienten im ambulanten Bereich versorgt werden. Dafür setzen sich neben den Ärztinnen und Ärzten auch die Medizinischen Fachangestellten (MFA) im besonderen Maße ein. Es ist deshalb richtig und angemessen, MFA den Beschäftigten in Krankenhäusern gleichzustellen und ihnen für ihr Engagement in der Coronakrise eine steuerfinanzierte Corona-Prämie in vergleichbarer Höhe zu zahlen.“ BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt Auf dem Pariser Platz in Berlin machten sich die ZFA und ihre Vertreterin Sylvia Gabel vom VmF für mehr Anerkennung in der Pandemie stark. Ihr Motto: „ZFA im Nebel” – gemeint ist damit sowohl der AerosolNebel wie auch im übertragenen Sinn der Nebel in den stockenden Tarifverhandlungen, betonte Gabel. zm 18 | POLITIK

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