Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 4

zm112, Nr. 4, 16.2.2022, (296) RECRUITING IN DEN SOZIALEN NETZWERKEN Hier spielt die Musik! Soziale Netzwerke sind die Kleinanzeigen von heute. Warum also nicht da neue Mitarbeiter suchen, wo sie unterwegs sind? Auf Social Media können Praxisinhaber gezielt ihre vakanten Stellen präsentieren und für den Arbeitsplatz werben. Wie das sogenannte Social Recruiting geht, schildern Chefs und Experten. Die Bewerber, die über die Agentur für Arbeit oder Jobvermittlungsbörsen kamen, haben in letzter Zeit einfach nicht zu ihrer Praxis gepasst. „Also wollte ich anders suchen“, erzählt Zahnärztin Dr. Claudia Bellen aus Neuwied in RheinlandPfalz. Sie startete eine Anzeigenkampagne auf Social Media. Über die bezahlten Jobanzeigen auf Facebook und Instagram trudelten innerhalb von vier Wochen acht Bewerbungen aus der Region ein. „Das ist auf jeden Fall die effektivste Methode, die wir als Praxis bislang genutzt haben. Innerhalb dieser kurzen Zeit haben wir noch nie so viele Anschreiben erhalten“, berichtet sie. „Ich hatte den Eindruck, dass die Bandbreite an Bewerbungen hier größer ist als bei der traditionellen Jobvermittlung. Das Angebot in den sozialen Netzwerken ist natürlich auch niedrigschwelliger.“ Bellen macht sich allerdings Gedanken, ob nicht gerade das auch die Verbindlichkeit schmälert, die ihrer Meinung nach ohnehin schon zu wünschen übriglässt: Teilweise erscheinen Bewerber ohne abzusagen nicht zum Termin. Bei der Qualität der Bewerbungen sieht sie ebenfalls Luft nach oben. Ihr Investitionsbudget habe in jedem Fall Grenzen. „Ich würde bis zu 1.000 Euro ausgeben. Dann habe ich aber schon die Erwartung, dass sich daraus auch ein Vertragsabschluss mit einem passenden neuen Mitarbeiter ergibt“, betont die Zahnärztin. Sie weiß, dass sich der Arbeitsmarkt zu einem Arbeitnehmermarkt hin gewandelt hat. „Da überlegt man natürlich schon, was getan werden muss, um Mitarbeiter anzuwerben.“ Diesen Fachkräftemangel spüren die Praxen. Und da heute kaum noch jemand den Stellenmarkt in der Zeitung durchforstet, entscheiden sich immer mehr Zahnärztinnen und Zahnärzte für die Mitarbeitersuche über die sozialen Netzwerke. Das Stichwort ist tatsächlich Netzwerk, denn viele der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) und Dentalhygienikerinnen (DH) sind untereinander vernetzt und teilen Beiträge zu Jobangeboten – inklusive ihrer Erfahrungen. WANN LOHNT ES SICH, GELD IN DIE HAND ZU NEHMEN? Weil Zahnarztpraxen und Zahnkliniken in der Regel keine signifikante organische, also unbezahlte Reichweite haben, kann es helfen, Werbeanzeigen in den sozialen Medien zu schalten, um gezielt Bewerber anzusprechen – in dem Fall Personen mit Interesse an der Zahnmedizin, erklärt René Ramcke. Der Marketing-Experte hat sich mit seiner Firma auf die Beratung von zahnmedizinischen Dr. Petra Volz von der fotzn‘spanglerei in Aktion. Quelle: fotzn‘spanglerei 30 | PRAXIS

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