Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 4

zm112, Nr. 4, 16.2.2022, (300) EXEKUTIVRAT BESCHLIEßT ORALE STRATEGIE Die Mundgesundheit ist jetzt fest bei der WHO verankert Der Exekutivrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die „Globale Strategie für Mundgesundheit“ verabschiedet. Für den Weltzahnärzteverband FDI ein großer Erfolg: Das Thema wurde auf Weltebene lange vernachlässigt. Es gibt aber einen Knackpunkt: Die WHO will zahnärztliche Verbände der Privatwirtschaft zuordnen. Hier will die FDI gegensteuern. Ein 30-seitiges Strategiepapier, dazu mehr als 350 Kommentare und Stellungnahmen aus mehr als 65 Zahnärzteverbänden weltweit – der Tagesordnungspunkt „Globale Strategie für Mundgesundheit“ nahm auf der Agenda des Exekutivrats der WHO vom 24. bis 29. Januar einen breiten Raum ein. Was wie die Beratung über einen bürokratischen Aktenwust daher kam, war jedoch aus Sicht der FDI ein glatter Punktsieg. Die WHO hat – basierend auf ihrer Resolution zur Mundgesundheit vom Mai letzten Jahres – eine globale Mundgesundheitsstrategie verabschiedet und dabei viele Anliegen der Zahnärzteschaft berücksichtigt. Dazu hatte sich die FDI im Vorfeld intensiv eingebracht. Das jetzige Papier bedeutet aus Sicht des Weltzahnärzteverbandes einen großen Schritt zur Integration der Mundgesundheit in die bestehenden WHO-Programme zu nicht übertragbaren Erkrankungen (NCD), primärer Gesundheitsversorgung und universeller Gesundheitsfürsorge (UHC). DIE ROLLE DER ZAHNÄRZTE WIRD GESTÄRKT Aus Sicht der FDI ist vor allem positiv, dass die WHO damit die Rolle der Zahnärzteschaft und der Gesundheitsberufe in der Versorgung stärkt. So sollen zur Prä- „DIE MUNDGESUNDHEIT DARF NICHT ABGEKOPPELT SEIN!“ „Das WHO-Strategiepapier zur globalen Mundgesundheit ist ein wesentlicher Schritt zur Integration der Mundgesundheit in die bestehenden WHO-Programme zu nicht übertragbaren Erkrankungen (NCD), primärer Gesundheitsversorgung und universeller Gesundheitsfürsorge (UHC). Die Mundgesundheit wurde gesundheitspolitisch – international wie national – viel zu lange vernachlässigt und muss endlich wieder den ihr angemessenen Platz einnehmen. Die Mundgesundheit darf bei der Politikgestaltung, der Ausbildung und bei der künftigen Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen nicht länger abgekoppelt vom Rest des präventivmedizinischen Fächerkanons sein (Health In All Policies). Die Bundeszahnärztekammer steht dem Bundesgesundheitsministerium und den verantwortlichen Akteuren für eine gemeinsame Begleitung dieses Prozess, der bis 2030 abgeschlossen sein soll, jederzeit mit Unterstützung zur Verfügung und regt dringend ein politisches Gespräch dazu an.“ Konstantin von Laffert ist Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Foto: AdobeStock_diegograndi 34 | POLITIK

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