zm112, Nr. 4, 16.2.2022, (320) FORTBILDUNG „DIE EINZELZAHNLÜCKE – OPTIONEN DER VERSORGUNG“ Zahngetragene vollkeramische Lückenversorgung – ein Update Felix Burkhardt, Jörg Lüchtenborg, Benedikt Spies Die Mehrzahl der nicht implantologisch versorgten Einzelzahnlücken wird heute immer noch mit Endpfeilerbrücken geschlossen. Dabei muss mitunter viel gesunde Zahnsubstanz des Patienten geopfert werden. Das ist aber in vielen Fällen nicht mehr notwendig. Mit der Adhäsivbrücke steht eine inzwischen klinisch langjährig erprobte, sichere und minimalinvasive Alternative für den Frontzahnbereich zur Verfügung. Der Verlust eines Frontzahns stellt eine klinisch anspruchsvolle Situation für den behandelnden Zahnarzt dar, da die meisten Patienten eine vorhersagbare, ästhetisch ansprechende und aufgrund der Exposition auch chronologisch „lückenlose“ Versorgung wünschen. Hierbei stellen Implantate, die mit Einzelkronen versorgt werden, eine attraktive Versorgungsform dar, da gesunde Nachbarzähne nicht beschliffen und Approximalkontakte nicht verblockt werden müssen. Dennoch ist bei einigen Patienten aufgrund ihres jugendlichen Alters, des limitierten Knochenund Platzangebots oder der persönlich oder anamnestisch möglicherweise abschreckenden Invasivität des chirurgischen Eingriffs die Insertion von oralen Implantaten kontraindiziert. Zudem lehnen manche Patienten eine implantatprothetische Versorgung aus Kostengründen ab und wünschen eine Therapiealternative. Auch ohne chirurgische Intervention können fehlende Frontzähne mit festsitzendem zahngetragenem Zahnersatz ersetzt werden. Bei den nachfolgend vorgestellten Therapiealternativen ist ein indikationsspezifisches Vorgehen angezeigt, um eine langfristig erfolgreiche Rehabilitation zu erzielen. In diesem Beitrag liegt der Fokus auf der Anwendung einflügeliger Adhäsivbrücken und konventioneller vollkeramischer Brücken sowie modernen, zukünfAbb. 1: Konventionelle Adhäsivbrücke: a: Frontalansicht der Ausgangssituation mit fehlendem Zahn 22, b: Verdrängen des Weichgewebes vor Zementieren durch antagonistischen Kontakt auf einen laborseitig hergestellten Behelf, c: Adhäsives Zementieren der einflügeligen Adhäsivbrücke mithilfe einer Positionierungshilfe, d: Eingegliederte Adhäsivbrücke zum Ersatz des Zahnes 22: Bei dieser konventionellen Fertigung wurde das Gerüst aus Zirkoniumdioxid vestibulär verblendet und individualisiert. Fotos: Benedikt Spies a b c d 54 | ZAHNMEDIZIN
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