zm112, Nr. 5, 1.3.2022, (480) Wenn die Zahnfee „Yabadabadoo!“ ruft Aus dem deutschen Spätwinter träumt man sich gern in sonnigere Regionen. Warum nicht nach Südfrankreich? Zum Beispiel nach Châteauneuf-du-Rhône bei Montélimar. Die milden Temperaturen und der herrliche Rotwein lockten schon unsere Urahnen zum Verweilen – und liefern Winterflüchtigen heute ein Alibi, um nicht als hedonistische Kulturbanausen zu erscheinen. Denn nur einen Spaziergang entfernt graben Archäologen seit Jahrzehnten die Überreste von steinzeitlichen Wohngemeinschaften aus, die in der Grotte Mandrin jahrtausendelang hausten. Und genau hier machten französische Forschende jetzt einen Wahnsinnsfund, der sich nicht auf den ersten Blick erschließt: ein fossiler Milchgebiss-Molar. Auf der Basis von morphometrischen Analysen des Kronenumrisses sowie Schmelz-Dentin-Verbindungsrekonstruktionen und einer Methodentriangulation zur Altersbestimmung folgerten die Forschenden, dass es ein kleiner Homo sapiens und kein Neandertaler war, der seinen Molar eines Abends vor 51.700 bis 56.800 Jahren unter sein Fellkopfkissen und sich dann schlafen legte, um am nächsten Morgen dort eine Belohnung zu finden. Die Erkenntnis, dass der moderne Mensch Europa offenbar schon rund 10.000 Jahre früher bewohnte als bisher angenommen, hat den Ehrgeiz der Forschenden geweckt. Als Nächstes versuchen sie, die Identität der Zahnfee zu rekonstruieren. Einziges Indiz ist bislang eine mysteriöse Höhlenmalerei. Da steht nur: „Yabadabadoo!“ Foto: Youtube-Kino Tipp Vorschau THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT – ZM 6 ERSCHEINT AM 16. MÄRZ 2022 ZAHNMEDIZIN KI IN DER ZAHNARZTPRAXIS Was Künstliche Intelligenz heute leisten kann – und was nicht ZM-STARTER DER LANGE WEG ZUR TRAUMPRAXIS Endlich eröffnet! Das Finale der Gründung von Philipp Tavrovski Foto: Falk Schwendicke Foto: Heuseler Marketing Solutions 2021 110 | ZU GUTER LETZT
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