reichen einer geschlossenen Zahnreihe mit natürlichen Zähnen. Trotz der sehr guten Langzeitprognose prothetischer Versorgungsalternativen [Howe et al., 2019; Kern et al., 2017] ist ein wichtiges – und auch wissenschaftlich fundiertes – Argument, dass gesunde natürliche Zähne künstlichem Zahnersatz grundsätzlich vorzuziehen sind [Pjetursson/Heimisdottir, 2018]. Vollkeramische Adhäsivbrücken eignen sich grundsätzlich sehr gut für den Ersatz nicht angelegter OK-2er [Kern, 2018], wobei ein gewisser Nachteil in der (minimalen) Präparation eines häufig vollständig gesunden Nachbarzahnes zur Verankerung besteht. Da die Präparation für eine konventionelle Brücke zwei Nachbarzähne erfassen würde und sich die Häufigkeit von Restaurationen generell verringert, würden konventionelle Brücken vermehrt auch gesunde Nachbarzähne einbeziehen, weshalb diese relativ invasive Lösung immer mehr durch implantatgestützte Einzelzahnkronen zurückgedrängt wird. Die Lückenversorgung mit einer Implantatkrone tangiert zwar keine Nachbarzähne, sie hat jedoch den generellen Nachteil, dass die definitive Therapie erst nach Abschluss des vertikalen Alveolarfortsatzwachstums, also frühestens im Alter von 18 bis 20 Jahren, erfolgen kann, was insbesondere bei Lückenversorgungen im OKFrontzahnbereich ästhetisch und funktionell problematisch sein kann [Op Heij et al., 2006; Saffar et al., 2000]. Bei Aplasie der zweiten UK-Prämolaren kann – im Fall einer Nichtanlage des 8ers im entsprechenden Quadranten und bei gutem Zustand der Krone und der Wurzeln des zweiten Milchmolaren – ein langfristiger Milchzahnerhalt durchaus eine sinnvolle mittel- bis langfristige Lösung sein [Terheyden/Wüsthoff, 2015; IthHansen/Kjaer, 2000]. Zumindest kann dadurch die Zeit bis zum Wachstumsabschluss und der permanenten VerPROF. DR. DR. BERND G. LAPATKI Ärztlicher Direktor der Klinik für Kieferorthopädie und Orthodontie Universitätsklinikum Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm bernd.lapatki@uniklinik-ulm.de 12/1994: Staatsexamen im Fach Zahnmedizin an der Universität Freiburg 1998: Promotion zum Dr. med. dent. mit einer experimentellen Studie zur dentalen Belastung beim Blasinstrumentenspiel 2007: Habilitation über die Pathogenese und Behandlungsstabilität des Deckbisses 2009: W3-Professor für Kieferorthopädie an der Universität Ulm 2010: Ph.D. im Fach Neurophysiologie an der Universiteit Nijmegen (NL) mit einer Arbeit zur Charakterisierung der Gesichtsmuskulatur auf Ebene motorischer Einheiten 2014: Ruf auf die Professur für Kieferorthopädie am ACTA der Vrije Universiteit Amsterdam (NL) 2013–2019: Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde am Universitätsklinikum Ulm seit 2019: Studiendekan Zahnmedizin der Universität Ulm Foto: Universitätsklinikum Ulm zm112, Nr. 5, 1.3.2022, (409) www.ich-bin-endo.de © 12/2021 · 10012807v.002 Die neue ProcodileQ. Evolution der Flexibilität. Kernkompetenz, weiter gedacht. ZAHNMEDIZIN | 39
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