Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6

angepasste Mundschutz besteht aus thermoplastischem Material und biete einen kostengünstigen Schutz, obgleich die Anpassung bei Weitem nicht der eines individuell angefertigten Mundschutzes entspreche. Wenn die Anpassung fehlerhaft durchgeführt wird, könne dieser Typ ebenfalls die Gefahr von negativen Auswirkungen beim Tragen bergen. Weiterhin könne die Materialstärke bei der Anpassung in manchen Bereichen so reduziert werden, dass sie drei Millimeter unterschreite und nicht mehr sicher sei. DER INDIVIDUELL GEFERTIGTE MUNDSCHUTZ IST DER GOLDSTANDARD Ein individuell angefertigter Mundschutz stelle gegenüber den vorgenannten den Goldstandard dar und sei insbesondere bei impaktierten Eckzähnen sowie bei Patienten mit Implantaten indiziert, erklären die Forschenden. Neben einem optimalen Schutz sollen diese sogar die Leistungsfähigkeit der Sportler steigern, während andere Varianten diese eher herabsetzen. Die optimale Passform könne den Unterkiefer in seiner natürlichen Position fixieren und damit die Balance fördern. Auch festsitzende kieferorthopädische Apparaturen könnten bei einem individuell angefertigten Mundschutz berücksichtigt werden. Die Anfertigung erfolgt auf der Basis eines digitalen oder physischen Abdrucks. Die Autoren empfehlen für den Mundschutz ein Material auf Ethylvinylacetat-Basis, da dessen Materialeigenschaften in puncto Flexibilität und Elastizität optimal seien. Eine sorgfältige Politur nach Herstellung der Schiene sei wichtig für eine langfristig gute Reinigungsfähigkeit. Alternativ werden in der Übersichtsarbeit dünnere EVA-Schienen mit zusätzlicher GummiCHECKLISTE SO SITZT DER MUNDSCHUTZ RICHTIG \ Fester Sitz \ Die natürliche Okklusion sollte nicht gestört (oder gar „optimiert“) werden. \ Atmung und Sprechen sollten nicht allzu sehr gestört werden. \ Der Mundschutz sollte keine Spannung auf Weichteile und Lippen ausüben. \ 3–4 mm Dicke, distale Extension Quelle: Sliwkanich und Ouanounou, 2021 ZAHNMEDIZIN | 29

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