dass ihm schon in jungen Jahren bewusst war, wie selbstverständlich seine Eltern für die damalige Zeit unkonventionell handelten: Die erste Zahnarzthelferin, die Victor anstellte, war Frances, eine Afroamerikanerin. Daraufhin wurde er gewarnt, dass er so keine Patienten bekommen würde, worauf er entgegnete, dass er Patienten, die damit ein Problem haben, ohnehin nicht wolle. Ihr Engagement gegen Rassismus ging so weit, dass sie neben den drei eigenen Kindern einen farbigen Jungen aus Virginia aufnahmen, um ihm eine Schulbildung zu ermöglichen. Denn die 1954 beschlossene Aufhebung der Rassentrennung in Schulen wurde in Virginia so umgesetzt, dass die öffentlichen Schulen einfach geschlossen und weiße Schüler in Privatschulen unterrichtet wurden. Im Prince Edward County etwa blieben die Schulen von 1959 bis 1964 geschlossen. Das American Friends Service Committee veranlasste, Kinder zur Schulbildung an andere Orte zu vermitteln. So stellte sich auch das Ehepaar Penzer als Gasteltern zur Verfügung. Sie nahmen eines der „Quaker kids“, Moses Scott, in ihr Haus auf und es heißt, dass sie aus ihrem Schlafzimmer in den Keller zogen, um ihm das beste Zimmer im Haus zu überlassen. Als sich eine Nachbarin beschwerte, dass ihre Tochter nun im Auto neben Moses sitzen müsse, entgegnete Penzer, dass ihre Tochter ja nicht mitfahren müsse. Penzer wurde zum großen Vorbild für Scott und es entwickelte sich eine lebenslange Bindung dieser Opfer sehr verschiedener Formen von Rassismus. Während eines Aufenthalts in Polen besuchten sie Auschwitz. Scott wurde später sehr erfolgreich, er blieb lebenslang in Kontakt mit der Familie. Penzer war immer integrativ tätig und lud viele seiner Freunde zum Beitritt in die Vereine ein, für die er tätig war, etwa in den Tennisclub, dem er als Präsident vorstand. Die Penzers spendeten Geld für viele Zwecke – sie hatten aus ihren erlebten Schicksalen gelernt, für Gleichheit, Bürgerrechte, nukleare Abrüstung, Minderheitenschutz, Umweltschutz, Frieden und Versöhnung zu kämpfen. Dafür wurde Victor mit dem DagHammarskjöld-„Pax Mundi“-Award ausgezeichnet. WOHER KAM DIE KRAFT FÜR IHR ENGAGEMENT? Doch woher nahmen Stella und Victor Penzer die Kraft für ihr Engagement? Das hängt eng mit ihrer Biografie zusammen, die für das Verständnis nicht nur der beruflichen Orientierung, sondern auch des persönlichen Einsatzes von Bedeutung ist: Victor Penzer wurde am 18. Juli Stella und Victor Penzer 1946 Fotos: alle im Familienbesitz 14 Tage kostenloser Praxis-Test! Die drahtlose Intraoral-Kamera von Good Doctors. Überzeugen Sie sich von innovativer Smartphone-Technik! Einstellbare LED-Helligkeit Praxissoftware-kompatibel Auto -Fokus dank Flüssiglinse Full HD-Auflösung Integrierte Sensor-Maus Wireless Good Doctors Germany GmbH Gerhard-Domagk-Straße 2 | 53121 Bonn, Germany www.gooddrs.de info@gooddrs.de Tel.: +49 (0)228 -53 44 14 65 Fax: +49 (0)228 -53 44 14 66 GESELLSCHAFT | 55
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