Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6

zm112, Nr. 6, 16.3.2022, (555) Nakuru, Nyabondo und Kisii durch eine zahnärztliche Basistherapie kostenfrei versorgt. Mehrmals beteiligten sich an diesen Dental Camps auch Mitarbeitende anderer Zahnstationen, da der Bedarf für zahnärztliche Behandlungen wegen der CoronaPandemie besonders hoch war. Die DfA stellten hierfür die Mittel zur Verfügung. EIN EHEMALIGES PATENKIND LEITET NUN DIE PROJEKTE „Doch jede Veränderung birgt auch ihre Chancen”, resümiert Wiest im Jahresbericht: Während der Pandemie übernahmen die kenianischen Partner immer mehr Verantwortung. Mit Medical Engineer Felix Osanga nahm im Januar 2021 ein ehemaliges Patenkind die Führung der Projekte in Kenia in die Hand. Die Pandemie machte indes auch vor dem St. Monica Village nicht halt. Einige Frauen erkrankten laut Wiest an COVID-19, fünf starben an den Folgen. Doch auch für die nicht erkrankten Witwen waren die Folgen der Pandemie deutlich zu spüren. Nahezu alle Einnahmequellen versiegten. Durch das Versammlungsverbot bekamen die Catering-Teams keine Aufträge mehr, die Witwen durften die für sie so wichtigen monatlichen Treffen nicht mehr abhalten, bei denen sie sich sonst gegenseitig Kraft und Unterstützung gegeben haben. Wiest organisiert regelmäßig Meetings mit allen Partnern und Mitarbeitern und hält ständig Kontakt. So trage auch die Gründung des Juniorforums dazu bei, dass kenianische Perspektiven immer mehr in die Arbeit einfließen. Hier sprechen junge Menschen aus Europa und Ostafrika gemeinsam über Aktuelles aus den Projekten sowie über kontroverse Themen der Entwicklungshilfe. „In diesem Sinne sind wir voller Zuversicht ins neue Jahr 2022 gegangen und setzen uns zum Ziel, weiterhin Verantwortung nach Kenia zu verlegen und lokale Perspektiven intensiv einzubeziehen.“ LL Auch 2021 waren keine Einsätze deutscher Teams möglich. Um die zahnärztliche Versorgung der bedürftigen Patienten aufrechtzuerhalten, fanden vermehrt von den Kenianern selbst organisierte mobile zahnärztliche Einsätze in ländlichen Regionen statt. Dentists for Africa konnte den besonders betroffenen Units finanziell helfen. Bis Juni 2021 wurden Notfallbehandlungen in den Zahnstationen bezahlt. Außerdem wurde mehrmals Schutzausrüstung an die Krankenhäuser geliefert. Ab August 2021 konnten wieder Patienten versorgt werden: Mehr als 3.000 Bedürftige in ländlichen Gebieten erhielten eine kostenfreie zahnärztliche Basistherapie. AKTUELLE ZAHLEN ZU DEN PATENSCHAFTSPROJEKTEN Bis heute haben mehr als 250 Absolventen ihre Berufsausbildung abgeschlossen. Als Waisenkinder waren sie in jungen Jahren in das Programm aufgenommen worden – mit der Chance, eine Schule zu besuchen. Im vergangenen Jahr konnten 34 Mädchen und Jungen die Schule oder ihre Ausbildung beenden. Kinder, die zuvor oft mit großen Befürchtungen in die Zukunft sahen. Auf der Warteliste für eine Berufsausbildung stehen aktuell 37 Waisenkinder. Insgesamt profitierten bis jetzt 857 Waisenkinder vom DfA-Patenschaftsprojekt. Weiteren 18 Waisen wurde durch zweckgebundene Spenden der Schulbesuch ermöglicht. Im Rahmen des Kinderförderprojekts wurde die Schul- oder Berufsausbildung von weiteren neun Waisen finanziert, 150 Kinder erhielten Unterstützung mit Schulutensilien und Ernährungspaketen. Daneben bietet der Waisenfond 2015+ insgesamt 25 Kindern verbesserte Zukunftschancen durch eine Schuloder Berufsausbildung. Aus dem Educational Fund werden aktuell neun weitere Kinder unterstützt. Fotos: DfA GESELLSCHAFT | 77

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