Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 7

zm112, Nr. 7, 1.4.2022, (600) BUNDESWEHR DIE RESERVISTEN IN UNSEREN REIHEN NICHT VERGESSEN Zum Leitartikel „Ukraine: Danke für diesen Mut!“, zm 6/2022, S. 6. In seinem Artikel erwähnt der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Professor Benz, die Bundeswehr und berichtet vom Besuch des Kommando Sanitätsdienst in Koblenz durch die zahnärztlichen Körperschaften. Ein wichtiges und richtiges Signal der Solidarität mit unseren Streitkräften und eine gute Gelegenheit, den Blick auf die Reservisten in unseren Reihen zu lenken. Als Reservist möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Reserve ein essenzieller Bestandteil der Bundeswehr ist und diese maßgeblich zur Einsatzfähigkeit der Armee beiträgt. Reservisten dienen in ihrer (knappen) Freizeit ehrenamtlich unserem Land, indem sie unter anderem auf Spiegeldienstposten ihre aktiven Kameraden, die im Einsatz sind, vertreten, selbst in den Einsatz gehen, bei Katastrophen oder der Pandemie im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit unterstützen, Schießübungen und Geländeübungen abhalten und auch die vielen kleinen wichtigen Veranstaltungen im Rahmen der Reservistenkameradschaften organisieren. Deshalb möchte ich bei dieser Gelegenheit dazu aufrufen, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter, die zugleich Reservisten sind, bei deren Tätigkeit für die Bundeswehr unterstützen. Dies können Arbeitgeber am besten, indem sie bei der Freistellung von Reservisten für Reservedienstleistungen (RDL, auch Wehrübungen genannt) und dienstliche Veranstaltungen (DVag) großzügig und flexibel sind. Dies bezieht sich auch auf die Regelungen für die Verdienstausfallentschädigungen. Hier können die Steuerkanzleien der Arbeitgeber die entsprechend notwendigen Bescheinigungen für die Unterhaltssicherung nach dem Unterhaltsicherungsgesetz (USG) am besten schnell und kompetent für den Reservedienstleistenden ausstellen, wenn diese sich vorher mit den Prozeduren vertraut gemacht haben. Das Gleiche gilt für die ärztlich-/zahnärztlichen Versorgungswerke. Aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich nämlich, dass dem Reservisten hier viel Unkenntnis und leider auch Gleichgültigkeit entgegenschlägt. Hier könnten die zahnärztlichen Körperschaften gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit dem Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr (VdRBw) mehr Aufklärungsarbeit leisten und so unsere Bundeswehr unterstützen. Dr. Jens Naim (Oberfeldarzt d.R.), Göppingen PRAXISGRÜNDUNG LIEBER DIE MUTIGEN KOLLEGINNEN FEIERN Zum Leserbrief „Kinderzahnheilkunde: Seien Sie einfach, lieb, offenherzig und ehrlich!“, zm 4/2022, S.8. Ich schreibe als Präsidentin des Dentista e.V., denn der Leserbrief von Frau Dr. Runge aus Kiel verdient aus unserer Sicht eine Antwort. In der zm 3/2022 wurde eine junge Kollegin mit einem sicherlich sehr eigenen und speziellen Praxiskonzept vorgestellt, welche sich mit Anfang 30 in Brandenburg niedergelassen hat. Sie hat sich entschieden, eine Praxis für Kinderzahnheilkunde in Form einer Einzelpraxis auf die Beine zu stellen. Selbst der Wunsch nach Familie und Kindern steht für sie nicht im Gegensatz zur Selbstständigkeit und war deshalb auch kein Grund, mit der Niederlassung zu warten. Sie hat also alles umgesetzt, was Standesvertreter sich wünschen. Wir als Dentista e.V. wünschen uns ebenso wie die BZÄK und die KZBV sowie andere Verbände mehr von diesen jungen und mutigen Kolleginnen und Kollegen. Statt diese mit Nebensächlichkeiten zu kritisieren, sollten wir solche jungen Kolleginnen feiern und unterstützen. Denn sie sind die Role Models und Vorbilder, die wir als Zahnärzteschaft brauchen, um Ängste und Befürchtungen bezüglich der Selbstständigkeit abzubauen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, man muss nicht jedes Konzept für eine Praxis toll finden, aber kritisiert es mit Maß oder behaltet dies bitte für Euch und freut Euch stattdessen, dass es diese ungen Kolleginnen und Kollegen gibt, welche sich um die Versorgung der Bevölkerung kümmern. Zudem in Regionen, die die Zahnärzteschaft in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen in der Bevölkerungsversorgung stellen werden. Das ständige Meckern, wie schlecht unser Beruf besonders als Praxisinhaber ist, oder das Kritisieren von anderen Praxiskonzepten hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass einige sich als ewige Angestellte wohler fühlen. Und das hat mit Furzkissen rein gar nichts zu tun! Dr. Rebecca Otto, Präsidentin: Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V. Leserforum Foto: pictworks – stock.adobe.com Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. 10 | LESERFORUM

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