Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 7

zm112, Nr. 7, 1.4.2022, (654) GLOBAL MERCY Das größte Krankenhaus zu Wasser legt ab Michael Knodt Die Global Mercy ist das größte zivile Hospitalschiff der Welt. Das Krankenhaus zu Wasser ist nach seiner Taufe auf dem Weg in den Senegal – bereit für 28.000 zahnmedizinische Eingriffe. Ihr imposanter Start in Rotterdam beeindruckte viele Schaulustige – auch Princess Royal Anne aus dem britischen Königshaus. Die Schirmherrin der Mercy Ships würdigte die Hilfseinsätze und die Ausbildungsmission. Viele Gäste waren zur Schiffstaufe zum Rotterdamer Hafen gekommen. Und mit der Schirmherrin Princess Anne aus England wehte auch ein Hauch Glamour um den Bug des mächtigen Boots. Sie lobte nicht nur die kostenlosen Operationen, sondern auch die Qualifierung der medizinischen Fachkräfte in den Einsatzländern: „Die erfolgreiche Weiterbildung von Ärzten, Zahnmedizinern und Anästhesisten für die Arbeit in ihren Heimatländern ist ein großes Vermächtnis von Mercy Ships.“ ALLEIN DAS KRANKENHAUS VERLÄUFT ÜBER ZWEI DECKS Mit 174 Metern Länge, gut 28 Metern Breite, 37.000 Tonnen Gewicht und aufgeteilt in zwölf Decks ist das Schiff der christlichen Hilfsorganisation Mercy Ships tatsächlich das weltweit größte Hospitalschiff. An Bord finden bis zu 950 Patienten Platz. Das Krankenhaus erstreckt sich über zwei Decks und verfügt über sechs Operationssäle, eine Augen- und eine Zahnklinik, eine Apotheke sowie 200 Krankenbetten. Im Krankenhaus befinden sich auch Räumlichkeiten zur Fort- und Weiterbildung von medizinischem Personal aus den Einsatzländern. Die Crew hat 641 Mitglieder, etwa 200 davon sind in der Klinik tätig. Das Schiff ist groß genug, um auch alle Vor- und Nachsorgeuntersuchungen durchzuführen. Der Fokus der medizinischen Eingriffe liegt auf Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, rekonstruktiver Chirurgie, Tumorentfernung, Operation von Lippen- und Gaumenspalten sowie orthopädischer und plastischer Chirurgie. Das Schiff kann übrigens sein eigenes Trinkwasser aufbereiten und hat eine Recycling-Analage. Damit soll der CO 2 -Footprint reduziert und auch die Einsatzländer sollen nicht noch zusätzlich belastet werden. DIE ERSTE MISSION IST EIN EINSATZ IN DAKAR Am 15. März setzte die Global Mercy die Segel in Richtung Kanarische Inseln. Dort wird sie noch weiter ausgerüstet, bevor es Anfang Mai zum ersten Einsatz nach Dakar, der Hauptstadt des Senegal, geht. Hier trifft sie dann auf ihr Schwesternschiff, die Africa Mercy. Zunächst wird die Global Mercy eine reine Ausbildungsmission fahren, um medizinisches Fachpersonal aus dem Senegal fort- und weiterzubilden und das Gesundheitssystem so nachhaltig zu stärken. Die Africa Mercy hingegen ist wieder auf medizinischer Mission in dem Land. Aufgrund der Pandemie musste ihr Einsatz gestoppt werden. Seit Anfang Februar legt sie wieder im Senegal an. Die Pandemie war für Mercy Ships eine frustrierende Erfahrung. Viele Patienten, die bereits einen Termin für eine Behandlung oder Operation hatten, mussten zwei Jahre länger mit ihrer Erkrankung leben. Alle müssen nun in Quarantäne gehen, bevor sie auf das Schiff können. Dadurch verlängert sich der Aufenthalt In Rotterdam besuchte auch Prinzessin Anne die Einweihungszeremonie des Schiffs – als Schirmherrin von Mercy Ships. Auf der Brücke bei einem Gespräch mit Kapitän Taylor Perez hatte sie Spaß daran, dass Schiffshorn durch den Rotterdamer Hafen tuten zu lassen. 64 | GESELLSCHAFT

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