Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 8

schiedenen Stakeholder besser zu koordinieren. Ziel müsse eine Neuordnung aller bestehenden Institutionen und ein klar definierter Aufgabenkatalog mit dazu passendem organisatorischen Rahmen sein. Konkret benennt das Autorenteam drei Aufgabenfelder, die beim Bundesinstitut für Public Health angesiedelt sein müssten: 1. Forschungsdatenzentrum: Das Bundesinstitut sollte bevölkerungsbezogene klinische und Versorgungsforschungsdaten zusammenführen, belastbare Analysen durchführen und gemeinsam mit der Wissenschaft Evidenz generieren. Daraus sollten Kennzahlen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung sowie zu Versorgungsstrukturen entwickelt werden, mit denen der Erfolg von Public Health gemessen werden könnte. Die Gesundheit der Bevölkerung sollte dabei auch über das Gesundheitswesen hinaus betrachtet werden. Dazu gehörten etwa Fragen der Bildung, der Ernährung, der Umwelt, des Verkehrs sowie der Entwicklungshilfe. 2. Erkenntnisse transferieren: Die Rolle des Instituts sollte über die eines reinen Wissenschaftszentrums hinausgehen. Entscheidend sei, dass die dort gewonnenen Erkenntnisse zu praxistauglichen Strategien und Programmen weiterentwickelt werden. Dies könnte zum Beispiel Fragen der Qualitätsentwicklung oder der Umsetzung medizinischer Leitlinien betreffen. Dafür sollte das Institut Praktiker aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst und der Versorgung mit Public-Health-Wissenschaftlern, Ausbildungsakademien und anderen Experten vernetzen. 3. Information und Umsetzung: Das Bundesinstitut sollte regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und neue Erkenntnisse informieren, um evidenzbasierte politische Entscheidungen zu unterstützen. Andererseits sollte die Politik auch das Institut in gesundheitsrelevanten Gesetzesvorhaben regelhaft, etwa in Form von Anhörungen, konsultieren. Auch eine Einbindung im G-BA sei denkbar, so die Autoren. Das Bundesinstitut solle ferner die Aktivitäten der verantwortlichen Institutionen koordinieren. Nicht zuletzt sollte es für eine adressatengerechte Kommunikation von Gesundheitsthemen (etwa Prävention, Gesundheitskompetenz, Versorgungsqualität, Krisenmanagement) sorgen und die Öffentlichkeit umfassend informieren. Fazit der Autoren: Bisher leide Public Health in Deutschland vor allem an fehlender Koordination der relevanten Akteure. Einem schlagkräftigen Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit, das die zahlreichen Aktivitäten aufeinander abstimmt, Institutionen einbindet und Forschung, Versorgung sowie Administration unter einem Dach vereint, komme daher eine Schlüsselfunktion zu. pr Foto: AdobeStock_GoodIdeas zm112, Nr. 8, 16.4.2022, (721) aera-online.de ... UND DAS IST ERST DER ANFANG! IHRE PREISVERGLEICHS- UND BESTELLPLATTFORM FÜR DENTALPRODUKTE NEUES DESIGN

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