Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 8

zm112, Nr. 8, 16.4.2022, (722) Auf Empfehlung ihres HalsNasen-Ohrenarztes stellte sich eine 41-jährige Patientin in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz vor. Die prominente Verdickung an ihrer linken Wange störe sie bereits seit geraumer Zeit. Klinisch beschrieb sie außer dem ästhetisch störenden Aspekt keine Beschwerden. Die etwa 2 cm große Raumforderung erwies sich klinisch als weich, verschieblich und gut abgrenzbar. Die allgemeine Anamnese fiel unauffällig aus; die Patientin berichtete lediglich von der Exstirpation einer brachiogenen parapharyngealen Zyste vor einigen Jahren. Als weiterführendes bildgebendes Verfahren wurde zunächst die Sonografie gewählt. Hier zeigte sich ein strukturierter, inhomogener Befund mit hyper- und hypoechogenen Bereichen und einer dorsalen Schallverstärkung. In direkter räumlicher Nähe der Raumforderung war eine Arterie sonografisch erkennbar und eine räumliche Beziehung zu einem Ast des Nervus facialis nicht auszuschließen (Abbildung 1). Zur weiteren differenzialdiagnostischen Abklärung wurde die Indikation zur Magnetresonanztomografie gestellt. Hier zeigte sich in der T2Wichtung die Raumforderung als hyperintense, ovale und deutlich abgrenzbare Struktur. Dementsprechend war in der T1-Wichtung eine hypointense Struktur darstellbar. Der Befund war auf Höhe des linken Ramus mandibularis, lateral des M. masseter lokalisiert (Abbildung 2). Aufgrund der nicht sicher feststellbaren Dignität des Befunds in Kombination mit dem Wunsch der DER BESONDERE FALL MIT CME Raumforderung im Gesichtsbereich: harmlos oder doch bedenklich? Diana Heimes, Peer W. Kämmerer Eine sichere „Entwarnung“ für Patienten mit einer Raumforderung im Kopf-Hals-Bereich kann allein auf der Basis klinischer Daten oftmals nicht ausgesprochen werden, da morphologische Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Pathologien die Diagnose erschweren. Die folgende Fallvorstellung soll diese Problematik exemplarisch aufzeigen. Abb. 1: Sonografische Darstellung des Befunds: Zu erkennen sind die inhomogene Strukturierung und das Ausmaß der Raumforderung. Das Gewebe stellt sich relativ isoechogen zum Umgebungsgewebe mit hyper- und hypoechogenen Bereichen dar. Zu erkennen ist außerdem eine Arterie in unmittelbarer Nähe zum klar abgrenzbaren Befund. Quelle: Diana Heimes CME AUF ZM-ONLINE Raumforderung im Gesichtsbereich: Harmlos oder bedenklich? Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/ DGZMK. 20 | ZAHNMEDIZIN

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